Den Planern und Machern des elften Harburger Binnenhafenfestes ist nur zu gratulieren.

Die Sause rund um den Lotsekanal hat am Wochenende wieder gezeigt, dass small auch beauty ist: Ja, kleiner zu sein als das von Millionen besuchte große Hamburger Hafenfest ist kein Makel. Im Binnenhafen legt zwar kein Viermaster aus Russland an, sondern der Ewer Johanna - aber die Stimmung hat etwas ganz Besonderes. Sie ist familiär. Im Binnenhafen können die Besucher auf Schiffen richtige Runden drehen. Man bekommt seine Wurst nicht erst nach einer halben Stunde Anstehens. Und man tritt den Mitbesuchern nicht dauernd in die Hacken.

Die Harburger City sollte am Sonnabend auch profitieren von der großen Sause im Binnenhafen. Der Business Improvement District wollte "eine wichtige Brücke zwischen der Harburger Binnenstadt und der City Harburg schaffen." Es gab Bier, Brause, Würste und Musik in der Lüneburger City. Allein: Niemand promenierte mit vollen Einkaufstüten von der City in den Binnenhafen oder vom Binnenhafen zurück.

Das liegt nicht am gut gemeinten Konzept. Das liegt an Harburg: Wer hat schon Lust, über eine Brücke oder durch einen Fußgängertunnel eine Bundesstraße und Gleise zu passieren um nach einem Kilometer beim Fest einzutreffen? Wenn Binnenhafen und City nicht auch architektonisch zusammen wachsen, bleibt das Bemühen, ein "einheizendes Warm Up für das Harburger Binnenhafenspektakel" zu schaffen, leider Wunschdenken.