Ergebnis der Nachwahl zur Bezirksversammlung sorgt für Stühlerücken

Harburg. 18 Stunden nach der zusätzlichen Wahl in den Pannen-Lokalen am Kirchenhang und an der Gumbrechtstraße, der sich, wie berichtet, einige Harburger stellen mussten, liegen die Nerven von Verwaltungsmitarbeitern blank. Stundenlang ist man am analysieren, wie sich das Ergebnis denn nun auf die Zusammensetzung der Bezirksversammlung auswirkt. Der Amtsschimmel will keinen Fehler machen. Eines steht allerdings schon fest: Sowohl bei der SPD als auch bei der CDU wird durchgetauscht. Abgeordnete beider Parteien müssen ihr Mandat wieder abgeben, andere rücken nach. Doch wer genau, da müssen die Abakusperlen aufs Penibelste gerückt werden.

Allerdings drohten die Harburger Nachwahlen schon im Vorfeld zu scheitern, denn einige Bürger hatten ihre Unterlagen nicht erhalten. Ein Verwaltungsmitarbeiter musste am Freitag schnell noch ausrücken, um die Papiere für den Urnengang in die Briefkästen zu stopfen. "Möglicherweise handelt es sich um einen Fehler der Post", sagt Dierk Trispel, stellvertretender Bezirksamtsleiter auf Nachfrage des Abendblatts.

Bei den Politikvertretern stößt das Schneckentempo auf Unverständnis. "Ja, das begreift hier keiner", sagt Jürgen Heimath, Vorsitzender der SPD in der Bezirksversammlung. Auch CDU-Chef Ralf Dieter Fischer ist fassungslos. "Man will halt auf Nummer sicher gehen." Und Kay Wolkau, stellvertretender Fraktionschef der GAL Harburg: "Sollte es sich tatsächlich so verhalten, dass einigen Bürgern die Unterlagen erst kurzfristig zugekommen sind, werden wir dies per Antrag bei der Verwaltung prüfen lassen." Am späten Nachmittag kommt endlich das kuriose Ergebnis. Bei der CDU, so die Verwaltung, wirkt sich die Nachwahl nicht aus: Der Abgeordnete Lars Frommann verliert demnach sein Wahlkreismandant, kommt allerdings durch seinen Bezirkslistenplatz wieder ins Rennen. Ausgerechnet Ann Christin Schulz, 19, SPD, jüngstes Mitglied der Bezirksversammlung, muss im Gegenzug ihren Listenplatz räumen und verliert ihren Sitz. Sie erhielt die wenigsten Personenstimmen. Dafür rückt Günther Piehl aus Neuenfelde nach.