“Wir wollen die Leute umhauen“, sagen die drei jungen Frauen aus der Region vor ihrem Auftritt in der Empore

Buchholz. Das neue Trio Soul Connection singt den Soul so retro-schwarz, dass man glauben könnte, John F. Kennedy sei noch US-Präsident. Tief in den Sechzigern, das ist die Lieblingszeit der drei Sängerinnen Joana Toader, Stefanie Eisermann und Andreea Ionita. Musikalisch zumindest, denn damals, als Aretha Franklin sich den Beinamen Queen of Soul erwarb, waren die drei Damen noch gar nicht geboren. Am kommenden Freitag tritt das Trio aus den Landkreisen Harburg und Lüneburg in der "Empore" auf - und macht selbst den "King of Pop" Michael Jackson zu Soul.

In maßgeschneiderten, cremefarbenen Anzügen kommen die drei Ladys auf die Bühne. Soul hat Stil und ist zeitlos, bringen sie damit zum Ausdruck. Das Trio covert Songs - aber im besten Sinne. Sie singen nicht einfach nach, sondern geben allem einen tiefschwarzen Anstrich. Selbst die Songs und Balladen von Rockern wie Skunk Anansie oder dem Reibeisenmann Joe Cocker klingen dann so, als hätte sie Aretha Franklin in die Mangel genommen. "Beinahe jeder Song ist mit etwas Neuem bestückt", sagt Joana Toader. So wie "Bridge over troubled water", der Welthit von Simon & Garfunkel bekommt allein schon eine neue Note, wenn drei Frauen ihn singen.

Was nicht Soul ist, wird soulig gemacht: Bejoncé und Rihanna erhalten ein Sixties-Gewand. "Du kannst einen Song poppig singen. Du kannst ihn schnell und langsam singen. Du kannst einen Rocksong aus ihm machen, oder du kannst ihn rappen. Wir singen ihn soulig hoch drei. Wir wollen die Leute umhauen", sagt Stefanie Eisermann.

Warum singen drei junge Frauen den Sound einer Zeit, deren Lebensgefühl sie nie eingeatmet haben? Sie fühlen sich zu dieser Art zu singen hingezogen. "Weil es pure Hingabe und Leidenschaft ist", so Stefanie Eisermann.

Kopf des Trios ist Joana Toader aus Toppenstedt, bekannt von dem A-cappella-Chor Voice'n'Girls. Der klassische Soul ist ihre Lieblingsmusik. Die 35-Jährige ist seit ihrem 16. Lebensjahr Studiosängerin. In ihrer Karriere hat sie bereits Gianna Nannini, DJ Ötzi oder Hubert Kah begleitet. Nebenbei leitet Joana Toader noch den Ashausener Gospel-Chor "Wings of Faith".

In Stefanie Eisermann fand sie eine ideale Mitsängerin für ihr Soul-Projekt, ihre Herzenssache. Die 24-Jährige aus Wittorf bei Lüneburg singt nicht nur, sondern schreibt auch eigene Songs. Im Hauptberuf ist sie Marketing-Assistentin, arbeit in Winsen.

Als perfekte Ergänzung sehen die beiden Andreea Ionita. Die erst 17 Jahre alte Schülerin aus Stelle singt den Soul aus dem Gefühl heraus. "Ihre Stimmfarbe passt einfach zu uns", sagt Joana Toader über ihre Schülerin. Andreea Ionita stammt aus Rumänen, kam mit 14 nach Deutschland. Der rumänische Staat zieht Talente früh an Musikschulen zusammen, förderte Andreea zunächst als Pianistin. Der Drill an den Tasten wurde ihr zuviel. "Ich ging dann auf eine Kunstschule, wollte Mode und Design machen", erzählt sie. Heute singt sie und spielt auch noch Schlagzeug und Bass in der Schulband.

Soul Connection haben sich das Ziel gesetzt, in Clubs aufzutreten, in die der Soul hineinpasst. Momentan sind die drei jungen Frauen nicht nur Sängerinnen, sondern auch noch ihre eigenen Choreografinnen, Kostümdesignerinnen, Vertriebsleiterinnen und Produzentinnen. Mehrere Hörproben hat Soul Connection in dem Video-Internetportal You Tube veröffentlicht.

Soul Connection, Freitag, 13. Mai, 20 Uhr, "Empore", Breite Straße 10, in Buchholz. Eintritt: zehn bis zwölf Euro. Kartenvorverkauf am Ticket-Telefon der "Empore", Tel. 0 4181/28 78 78, an der Theaterkasse Karstadt Harburg, Tel. 040/77 55 81, der Konzertkasse im Phoenix-Center, 040/767586 86 oder in der Pizzeria La Stella in Stelle, 04174/66 86 96.