Heiko Friedenstab macht jetzt den Fußstreifendienst im Harburger Binnenhafen

Harburg. "Ach, Sie kenne ich doch", sagt ein Mann im Vorbeigehen und nickt freundlich. Viel mehr Zeit als für ein "Guten Morgen" bleibt Heiko Friedenstab (45) allerdings nicht. Viel zu tun gibt es auf der Knief-Werft im Hafenbezirk. Schon kommt ihm Peter Knief entgegen. Er freut sich über den spontanen Besuch auf seinem Betriebsgelände. "Das ist ja eine Überraschung" begrüßt er Polizeioberkommissar Friedenstab, während draußen und drinnen in den Werfthallen die Vorbereitungen für den Saisonstart laufen.

Ein paar Minuten zum Klönen zwischendurch - so viel Zeit muss sein. Die beiden Männer kennen sich zwar bereits flüchtig, doch Heiko Friedenstab stellt sich noch einmal offiziell als Nachfolger von Polizeihauptkommissar Reimer Stollberg vor, der Ende März in Pension gegangen ist.

Nun ist Heiko Friedenstab - er ist Vater von zwei Mädchen - einziger Beamter im besonderen Fußstreifendienst der Wasserschutzpolizei Hamburg. Der "Künabe", wie die Bezeichnung "Küstennaher Beamter" abgekürzt wird, passt genau zu seinem Revier umgeben von Wasser im Harburger Binnenhafen. Es reicht vom Moorburger Hauptdeich entlang der Deichkrone im Westen bis an die Niedersächsische Grenze im Osten und bis zur Bahnlinie an der Hannoverschen Straße.

Die Knief-Werft ist eine der ersten Stationen, bei denen Heiko Friedenstab vorbeischaut. "Ich finde das richtig klasse, dass dieser Posten weiter geführt wird", sagt Peter Knief.

Heiko Friedenstab kommt aus Stralsund, lernte dort Binnenschiffer und kennt die Wasserwege zwischen Rügen und Rotterdam besonders gut. Es folgten die Stationen Berlin und schließlich Hamburg. Sein zweiter Beruf wurde schließlich Polizist und schon nach einem eintägigen Praktikum bei der Wasserschutzpolizei in Harburg "fühlte ich mich dort sehr wohl", sagt er. Das ist so geblieben. "Als ich hier vor elf Jahren anfing, war ich sehr überrascht. Der Binnenhafen ist ja wie ein kleines Dorf. Jeder kennt jeden und weiß von der Arbeit des anderen." Und so ist der neue "Künabe" auch für Rainer Reimers und Olaf Meyer schon kurz nach seinem Dienstantritt "kein Unbekannter mehr", als er ihnen an der Harburger Hafenschleuse einen Besuch abstattet. Der Moment passt: Eine ausrangierte Fähre hinter einem Schlepper schleust gerade und schon ist Heiko Friedenstab Zeuge des täglichen Berufsalltags.

Auf dem Weg zurück zur Wache trifft er zufällig auf den Hafenbuchautor Heinrich Altstädt. Nach einer kurzen Begrüßung schließt sich der erste Teil seiner Vorstellungsrunde.