Wer gern und viel mit dem Auto herumreist und so wie ich zu den völlig altmodischen Zeitgenossen gehört, die immer noch keinen Navi haben, dem bleibt oft nichts anderes übrig, als nach dem Weg zu fragen.

Die Reaktion auf eine solche Frage kann sehr unterschiedlich ausfallen. Da gibt es die, die es auch nicht so genau wissen, sich aber dennoch nicht scheuen, Empfehlungen auszusprechen.

Man könnte es ja mal mit der zweiten Straße rechts versuchen, wenn man dann noch die dritte links führe, würde es vielleicht klappen.

Auch stellte ich fest, dass es Menschen gibt, die völlig erpicht darauf sind, nach dem Weg gefragt zu werden. So beschrieb mir ein hilfsbereiter Mann zunächst in aller Genauigkeit, wie ich meinen Wagen wenden könne, da ich nun mal in die entgegen gesetzte Richtung fahren müsse.

Danach folgte eine umständliche und ausschweifende Beschreibung des Weges, der ich nicht mehr folgen konnte.

Um meine Orientierung wäre es schlecht bestellt gewesen, wenn mich nicht ein halbwüchsiger Junge gerettet hätte, der mir kurz und bündig ins Ohr flüsterte: "Nach Willersdorf gehts geradeaus und dann recht." Es ist schade, dass man solche knappen Anweisungen nur selten erhält.

Nach all diesen Überlegungen muss ich gestehen, dass ich selbst eigentlich sehr ungern nach dem Weg gefragt werde, denn dann ertappe ich mich dabei, wie ich umständliche und langatmige Erklärungen abliefere und sogar neugierige und zeitraubende Gegenfragen stelle.