In der Opposition besinnen sich die Harburger Grünen wieder auf Umweltthemen. Am kommenden Dienstag tagt die Bezirksversammlung

Harburg. Kaum in der Opposition, schon kommen Harburgs Grüne kräftig aus der Deckung. So stellen sie, genau wie die Christdemokraten, für die Bezirksversammlung, die am Dienstag, 19. April, im Rathaus ausgerichtet wird, einige Anträge zur Diskussion. Hierbei scheint es für die Grünen "zurück zu den Wurzeln" zu heißen, denn es geht ihnen um die Lebensqualität der Harburger. Und da stehen weitgehend Umweltfaktoren im Fokus. So sprechen sie sich unter anderem dafür aus, das einst von Ex-Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk aufgelegte Verkehrskonzept für den Hamburger Süden weiterzuverfolgen. Und wenn sich die Bezirksversammlung dazu durchringt, dann doch am besten umfassend für Bahn, Bus und Fahrrad, nicht nur für Lkw und Autos. Präsentiert werden soll, wenn es nach den Grünen geht, ein Gesamtverkehrskonzept für den Hamburger Süden, das "eine Vielzahl verkehrsplanerischer Lösungsansätze aufzeigt, die über die bislang vorgestellten vier Varianten deutlich hinausgehen", heißt es im Antragspapier. Dafür sei es höchste Zeit. "Der neue Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz hat inzwischen bereits mehrfach verlautbaren lassen, dass er ein Gesamtverkehrskonzept für den Süderelberaum nicht für vordringlich hält. Es ist demnach zu befürchten, dass die bisherigen Entwürfe nicht weiter verfolgt werden, sondern in den Schubladen des Rathauses verschwinden". Außerdem fordern die Fraktionsmitglieder, dass die Planungen für die Hafenquerspange wieder auf den Prüfstand gestellt werden. Die so genannte Südvariante 1, für die die Stadtentwicklungsbehörde optiere, sorge für eine erhöhte Lärmbelastung der Bostelbeksiedlung-Bewohner und gefährde langfristig den Fortbestand von Moorburg. Beim Thema Gloria-Tunnel werden die Grünen rigoros. Investor Hans-Dieter Lindberg solle enteignet und Harburgs Schandfleck kurzerhand zugeschüttet werden. Wie das gehen soll? Da beziehen sich Ortspolitiker auf das Hamburgische Enteignungsgesetz. Darin heißt es, dass Enteignung möglich ist, wenn es das Allgemeinwohl erfordert. Weiterhin wollen die Grünen Punkte aus dem Masterplan City Harburg in den Fokus rücken. Dabei geht es ihnen um die Landschaftsbrücke im Binnenhafen, die die Stadtplaner auf dem Reißbrett entwickelt haben. Wie berichtet, gehört ebenjene Querung zu den Schlüsselprojekten der Planungen. Sie sei ideal, um kurzfristig eine engere Bindung zwischen Harburgs Innenstadt und dem Binnenhafen zu erreichen. Zum Antragspaket gehört auch eine klare Resolution zum Thema Atomkraftwerk Krümmel. Die Bezirksversammlung solle alle zuständigen Stellen dazu auffordern, das Kernkraftwerk still zu legen, so Harburgs Grüne.

Ein Antrag scheint bei der SPD besonderen Eindruck zu machen. Wie schon so oft gerät der Gloria-Tunnel zum Streitpunkt. Die Sozialdemokraten halten trotz aller Unwegbarkeiten am Tunnel fest. "die Grünen vergessen, dass es Zuwegungsrechte und Fluchtwege für andere Liegenschaften gibt", sagt SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. Beginn der Sitzung: 17.30 Uhr.