Rücksichtslose Reiter sollen zur Kasse gebeten werden
Handeloh. Kaum ist der Seeveradweg fertig, schon zerstören rücksichtslose Reiter die neue Trasse, kritisiert Jürgen Lürtzing. Der stellvertretende Gemeindedirektor des Heideortes Handeloh will jetzt die Verursacher zur Kasse bitten - von vierstelligen Eurosummen ist die Rede.
In den vergangenen Jahren haben die Samtgemeinde Tostedt und der Landkreis Harburg rund um Handeloh den Seeveradweg neu angelegt. Eine zwölf Zentimeter starke Tragschicht gibt dem Ganzen Halt, darüber sitzt eine drei Zentimeter dicke Deckschicht. Letztere, auch "Heidemischung" genannt, ermöglicht komfortables Radeln durch die Heidelandschaft. Die Reifen rollen hier gut ab, Radler kommen entspannt voran.
Doch das angenehme Radeln hat seinen Preis: Der feine Oberbau ist für Schwergewichte nicht geeignet, Pferdehufe können ihn zertreten. Und dass dies immer wieder geschieht, bemängelt jetzt Jürgen Lürtzing. Dabei müssten Reiter gar nicht auf den Radweg ausweichen - gleich daneben verläuft eine breite Fahrspur, die auch von den Reitern genutzt werden kann. Eine Beschilderung an beiden Trassen macht obendrein deutlich, welcher Weg für wen gedacht ist.
Der Großteil der Reiter folge dieser Ausschilderung, doch eine kleine Minderheit von "schwarzen Schafen" mache die Radwege kaputt, so Lürtzing: "Das ist sehr ärgerlich." Bisher musste, wer erwischt wurde, 20 Euro Verwarnungsgeld bezahlen. Doch nun will Lürtzing die Verursacher für die Schäden aufkommen lassen. Inclusive Baustelleneinrichtung und Material komme da schon eine vierstellige Eurosumme zusammen, sagt der stellvertretende Gemeindedirektor.
Der Seeveradweg besteht aus drei Etappen, den "Ringen" mit Streckenlängen von 28 bis 33 Kilometern. Die erste Tour beginnt an der Seevequelle nahe dem Heideort Wehlen und führt bis Lüllau und auf Wunsch auf anderer Strecke zurück zum Ausgangspunkt. Ebenfalls ringförmig führt die zweite Tour von Lüllau bis zur Horster Mühle und zurück. Auf dem dritten Streckenabschnitt erreichen die Radler schließlich bei Stelle die Mündung der Seeve in die Elbe. Alle drei Teilstrecken können jeweils einzeln gefahren oder miteinander kombiniert werden.
(mk)