Landwirt Bernd Oelkers verzichtet auf seinen Feldern auf aufwendige Heizsysteme. Der Klauenburger baut auf 24 Hektar Spargel unter Folientunneln an

Klauenburg. In Bernd Oelkers' Folientunnel steckt das erste Königsgemüse den Kopf aus der Erde. Oelkers baut auf rund 24 Hektar Spargel an, und der wächst unter den Folien einfach schneller. Dort herrschen schon jetzt an den Nachmittagen über 30 Grad, weil sich die Wärme staut. Das lässt das Gemüse schneller wachsen.

Den Trend einiger Erzeuger, den Spargel noch schneller, noch früher auf den Markt zu bringen, will Bernd Oelkers nicht mitmachen. Technisch machbar ist es, den ersten Spargel schon zu stechen, wenn noch der letzte Schnee liegt. Die Pflanzen werden dann unter ihrer Folie auch noch zusätzlich durch ein unterirdisches Heizsystem zum Wachstum angeregt.

Das Aufbringen der großen Folien-Tunnel über die Erddämme sei aber schon aufwendig genug. Oelkers: "Um einen Hektar Anbaufläche mit den großen Tunnel zu überziehen, brauchen wir zwei Tage und sind mit sechs Mann beschäftigt." Und in manchen Jahren rechne sich dieser Aufwand überhaupt nicht, weil die Sonne dann schon sehr früh sehr viel Kraft entwickle und die Tunnel überflüssig mache.

"Den zu frühen Spargel will der Kunde nicht. Und mir geht es doch genauso, wenn ich meinen ersten Spargel esse, muss die Sonne schon ein bisschen mehr Kraft haben als im Winter. Spargel bleibt, trotz aller Technik, die uns heute zur Verfügung steht, ein Saisongemüse", sagt Oelkers, der einen Großteil der Ernte im eigenen Hofladen vermarktet - geschält oder ungeschält, je nach Kundenwunsch.

Oelkers: "Immer mehr Kunden möchten ihren Spargel gleich geschält mitnehmen, weil die Schälerei zu Hause eben doch Arbeit bedeutet." Was ihn freue, sei die Tatsache, so Oelkers, dass immer mehr Kunden im Hofladen nachfragten, wie das eigentlich funktioniere, der Spargelanbau. Bernd Oelkers: "Es scheint, als würde es wieder wichtig für die Leute, genau zu wissen, woher das Gemüse kommt, was sie auf ihren Tisch bekommen, und wie es angebaut wird." Dass der Spargel in jedem Fall erntefrisch ist, wissen die Kunden von Oelkers auf jeden Fall.

Derzeit sind zwei Mitarbeiter stundenweise an den Nachmittagen auf den Spargelfeldern und stechen das Edelgemüse. In der Hochsaison, die in Kürze beginnt, sind es 50 Spargelstecher. Für sie beginnt der Tag sehr früh. Oelkers: "Die Preise für frischen Spargel haben sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Natürlich ist das Gemüse jetzt, in der Vorsaison ein bis zwei Euro teuerer. Während der Haupternte liegt die beste Ware zwischen 6,70 und 6,90 Euro."

Wer sich nicht an dünnem oder nicht ganz gerade gewachsenem Spargel stört, bekommt im Klauenburger Hofladen das Kilo Spargel schon für 3,50 beziehungsweise 4 Euro.