Die S-Bahnstation Heimfeld soll 2013 einen Lift für barrierefreien Zugang erhalten. Im Juli dieses Jahres soll eine neue Rolltreppe kommen

Harburg. Die S-Bahn Station Heimfeld ist für Fahrgäste nicht der bequemste Bahnhof zum Ein- und Aussteigen. . Vom Alten Postweg und dem Platz vor der Paulus Kirche führen drei Treppen hinab in die Tiefe, zunächst auf ein Zwischendeck mit Fahrkarten-Automaten und Ladenzone und von dort runter zu den Bahnsteigen. Wer von unten nach oben möchte, der kann nur hoffen, dass die beiden Rolltreppen - pardon, Techniker sprechen von Fahrtreppen - funktionieren. Das ist in Heimfeld in letzter Zeit nicht immer der Fall, und viele Kunden der S-Bahn, insbesondere Mütter mit Kinderwagen oder Gehbehinderte, haben große Schwierigkeiten, die Station auf dem Weg nach oben über die Steintreppen zu verlassen. So war seit 26. Januar die untere Rolltreppe für längere Zeit außer Gefecht gesetzt. Seit ein Temperaturfühler ausgetauscht wurde, läuft sie wieder.

Aber schon vorher, am 20. Januar, hatte es im Inneren der oberen Rolltreppe richtig gescheppert und ebenfalls für Stillstand gesorgt. Techniker diagnostizierten einen Getriebeschaden. Der wurde behoben und die Rolltreppe konnte am 18. Februar wieder in Betrieb genommen werden. Die Freude währte aber nicht lange. Bereits am nächsten Tag krachte es wieder in der Mechanik. Die Techniker des Herstellers Thyssen Krupp erkannten gravierende Schäden an Hauptwelle und Antriebskette. Urteil: Die 1997 erstmals in Betrieb genommene Rolltreppe ist irreparabel beschädigt.

Nun hat die Deutsche Bahn AG zur Information ihrer Fahrgäste Informationszettel aufgehängt, die darauf hinweisen, dass eine komplett neue Rolltreppe eingebaut wird. Das dauert allerdings eine Weile. Der Einbau beginnt vermutlich Anfang Juli und Ende Juli wird die neue Rolltreppe voraussichtlich in Betrieb genommen werden können. Rolltreppen haben je nach Beanspruchung und Pflege eine Lebenserwartung von 10 bis 20 Jahren.

Egbert Meyer-Lovis, Sprecher der Deutschen Bahn AG in Hamburg: "Rolltreppen gibt es leider nicht von der Stange zu kaufen. Jede ist eine Einzelanfertigung, individuell auf die örtlichen Begebenheiten zugeschnitten. Die neue Rolltreppe wird etwa 250 000 Euro kosten." Wer darauf hofft, dass auch die S-Bahnstation Heimfeld einen barrierefreien Zugang von der Straße zu den Zügen erhält, der muss sich noch ein wenig gedulden. Meyer-Lovis kündigt an, die Arbeiten für den Einbau eines behindertengerechten Fahrstuhls seien für das Jahr 2013 vorgesehen.

Es kürzlich war mitgeteilt worden, dass bis 2020 alle Hamburger U-Bahnhöfe entsprechend der UN-Behindertenrechtskonvention barrierefrei umgebaut werden sollen. Die Harburger SPD-Bezirksabgeordneten Bernd Kähler und Heinz Beeken appellieren an die Bahn AG, gleichsam die S-Bahnhöfe in Heimfeld und Neugraben umzugestalten. Beeken: "Der S-Bahnhof Heimfeld steht schon lange auf der Agenda der Kommunalpolitik. Er ist für Eltern mit Kinderwagen oder Ältere eine Zumutung." Kähler: "Aber auch in Neugraben fehlt es am Zugang zum Parkhaus und ins Zentrum an Aufzügen. Hier gilt es Abhilfe zu schaffen."