Alles rund ums Osterei: 30 Ausstellerinnen zeigten am Wochenende in Hittfeld ihre kleinen Kunstwerke

Hittfeld. "Vielleicht liegt es ja daran, dass Frauen filigraner sind", vermutete Jessica Hagen (37). Der von ihr organisierte Ostereiermarkt am Wochenende in Hittfeld war jedenfalls überwiegend Frauensache - 30 Ausstellerinnen und kein einziger Mann, auch bei den Besuchern war das weibliche Geschlecht deutlich in der Überzahl.

Die aus der Region, aber auch aus Sylt, Sachsen, Thüringen und Holland angereisten Künstlerinnen präsentierten Österliches in allen Varianten und Preislagen. Nicht der größte Ostermarkt weit und breit fand schon zum 21. Mal in Hittfeld statt, aber sicher einer der exklusivsten. Größer solle der Markt nicht werden, da die Qualität nicht leiden soll, so Jessica Hagen.

Das Besondere an der Veranstaltung, die sie gemeinsam mit ihrer Schwester Claudia Kähler auf die Beine stellt, sei die ausschließliche Verwendung von Natureiern - Plastik ist in Hittfeld tabu. Dafür kamen als Grundlage für alle Creationen echte Vogeleier zum Einsatz, vom Huhn ebenso wie von Wachtel, Fasan, Pute, Ente, Gans, Schwan, Strauß oder Emu. Unbemalte Eier gab es auch zu kaufen - für all jene Besucher, die sich Anregungen geholt haben und sich nun selbst am Kunstobjekt Osterei versuchen wollen.

Mit Preisen von bis zu 250 Euro deckte Kerstin Dischereit (48) das obere Preissegment ab. Die Leipzigerin schafft seit 30 Jahren aus Eiern kleine Kunstwerke, mit ihren Arbeiten war sie zum ersten Mal in Hittfeld dabei. Ob ein Globus mit detailliert aufgemalten Kontinenten, Handys, Kameras oder Radios - alles war ungewöhnlich und vor allem eiförmig. Auch den Begriff "Eieruhr" hat Kerstin Dischereit ganz anders interpretiert als üblich: In die Schale eines Straußeneis hat sie eine Quarzuhr eingebaut. Zum Batteriewechsel lasse sich die Uhr "problemlos herausnehmen".

Nicht ganz so praktisch, aber auch echte Hingucker waren die Miniaturszenen aus dem alltäglichen Leben, die Doris Carstens (39) mit kleinen Figuren von der Modelleisenbahn nachgebaut hat. Unter den Arbeiten der Hamburgerin waren frivole Motive ebenso vertreten wie das Land- und Strandleben, Motorradfahrer, die Feuerwehr, der HSV und der FC St. Pauli im Miniaturformat.

Auf Gestreiftes setzt Winnie Fulda aus Bispingen. "Das ist mein Lieblingsmotiv", verriet die 65-Jährige, die seit sechs Jahren in Hittfeld ausstellt, weil "mir die Atmosphäre hier gut gefällt". Ab Weihnachten fängt sie an, Eier mit Temperafarben zu bemalen.