Professor Dr.-Ing Otto Geißler, der frühere Leiter des Arbeitsbereiches “Wärmekraftanlagen und Schiffsmaschinen“ (heute: Institut für Energietechnik) der Technischen Universität Hamburg-Harburg, ist nach langer Krankheit gestorben.

Harburg. Otto Geisler wurde am 23. Mai 1935 in Bokel geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er an der TU Hannover Allgemeinen Maschinenbau.

Seinen Berufsweg begann er als Berechnungsingenieur für Turbomaschinen bei der Gutehoffnungshütte AG in Oberhausen. Bereits mit 27 Jahren übernahm er die Leitung der Abteilung Konstruktion Turbinenbau bei der Blohm + Voss AG. Neben seiner erfolgreichen Berufstätigkeit, die die Entwicklung eines neuen Schiffsdampfturbinentyps einschloss, fertigte er seine Dissertation über Strömungsverluste axialer Gegendruckdampfturbinen an.

Mit 36 Jahren wurde er zum ordentlichen Professor für Schiffsmaschinen der TU Hannover berufen und zum Direktor des Institutes ernannt. Als Dekan und Sprecher des Sonderforschungsbereichs 98 (Schiffstechnik und Schiffbau) setzte er richtungsweisende Akzente an der TU Hannover.

1980 übernahm er die Leitung des Arbeitsbereiches Wärmekraftanlagen und Schiffsmaschinen an der neu gegründeten Technischen Universität Hamburg-Harburg. Er war einer der ersten acht Professoren der TUHH und zählte damit zur Gründungsmannschaft. Professor Geißler initiierte er zahlreiche Forschungsprojekte. Aufgrund seines Fachwissens und seiner ausgleichenden Art wurde Professor Geißler in mehrere Verwaltungs- und Aufsichtsräte großer Unternehmen und Fachorganisationen berufen - so in den Aufsichtsrat von Blohm + Voss und in den Verwaltungsrat der Reintjes GmbH in Hameln. "Kolleginnen und Kollegen schätzten seine Fähigkeit zuzuhören, eine klare Meinung zu vertreten und sein großes Geschick, praktische Lösungen zu entwickeln", schreibt die TUHH.