Nach dem “Friedensgipfel“ will Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander die Sanierung bis 2025 aussetzen

Winsen. Die umstrittene Deichertüchtigung in Stöckte wird bis zum Jahr 2025 ausgesetzt. Dieses Moratorium ist das Ergebnis eines Treffens der Beteiligten mit Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) am Mittwochabend im Kreishaus in Winsen. Der Minister hatte diese Lösung vorgeschlagen, um den Deichkontroverse zu beenden. Gelöst hat Sander den Interessenkonflikt zwar nicht - aber sicherlich weit bis hinter das Ende seiner Amtszeit verschoben.

Die Interessengemeinschaft "Unser Stöckter Deich" zeigt sich zufrieden: "Eine gute vorläufige Lösung", sagt Marion Junker, Anliegerin und Pressereferentin der Bürgerinitiative. 300 Mitstreiter hat die Initiative nach eigenen Angaben. Initiativensprecher Wilhelm Eckhoff geht davon aus, dass die Interessengemeinschaft bei ihrer nächsten Mitgliederversammlung dem Vorschlag Sanders zustimmen wird.

Der Kompromiss von Winsen sieht ferner vor, dass ein Rad- und Fußweg auf dem Stöckter Deich erhalten bleiben soll. Das ist eine zentrale Forderung der Bürgerinitiative gewesen. Nachhaltiger Hochwasserschutz und die Bewahrung des Kulturdenkmals Stöckter Deiches seien kein Widerspruch, heißt es nach dem Vermittlungstreffen.

Die geplante Verwallung der Luhe zum Schutz des Krankenhauses in Winsen vor Hochwasser soll dagegen möglichst schnell realisiert werden. Die Bürgerinitiative muss akzeptieren, dass der Rahmenentwurf für die Deichsanierung an den Flüssen Ilmenau, Luhe und Seeve Basis für weitere Detailplanungen bleibt. Damit hält das Umweltministerium an dem Vorschlag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) fest, den etwa 4,9 Kilometer langen Deich bei Stöckte um mehr als einen Meter abzusenken. Das hatte die Bürgerinitiative stets kritisiert. Die Kosten für die Deichertüchtigung bei Stöckte: 5,84 Millionen Euro. Verabredet wurde, dass die Stadt Winsen und die Interessengemeinschaft "Unser Stöckter Deich" frühzeitig informiert werden, sobald die Detailplanungen beginnen.

An dem Treffen im Kreishaus haben neben Umweltminister Sander und Vertreter der Bürgerinitiative Landrat Joachim Bordt (FDP), Winsens Bürgermeisterin Angelika Bode (parteilos) und der Vorsteher des Deichverbandes Vogtei Neuland, Otto Sander, teilgenommen. Vertreter der Planungsbehörde NLWKN waren nicht beteiligt.