Die Landesbehörde plant trotz aller Proteste unbeirrt an der Autobahnabfahrt für die Autobahn 26 weiter

Rübke. Mit einem gemeinsamen Schreiben, manche würden "Brandbrief" sagen, wollen Neu Wulmstorfs Bürgermeister Wolf Rosenzweig (SPD) und Landrat Joachim Bordt (FDP) eindringlich an Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) appellieren, die künftige Autobahnabfahrt "Neu Wulmstorf" so umplanen zu lassen, dass der Verkehr nicht wie bisher vorgesehen durch das Dorf Rübke abfließt. Neu Wulmstorf wünscht eine Planänderung, die später eine etwa einen Kilometer lange Ortsumgehung Rübkes auf Hamburger Gebiet möglich macht.

Neu Wulmstorf hatte sein Anliegen im Januar mit einer Resolution des Gemeinderates deutlich gemacht. Die gewünschte Reaktion blieb aus: Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Stade plant unbeirrt die Autobahnanschlussstelle so weiter, dass zwar eine Umgehung Rübkes später möglich ist, aber nur auf niedersächsischem Gebiet nahe an den Häusern vorbei. Neu Wulmstorf sieht aber nur Sinn in einer Umgehungsstraße, die mindestens 150 Meter von der Wohnbebauung entfernt und damit zwangsläufig auf Hamburger Gebiet liegt. Die Häuser im Rübker Moor sind auf Pfählen gegründet und würden durch die Erschütterungen des zusätzlichen von der Autobahn abfahrenden Verkehrs Schaden nehmen.

Aus Sicht der Neu Wulmstorfer hat Verkehrsminister Bode weder seine Landesbehörde angewiesen umzuplanen noch das Gespräch mit dem Hamburger Senat gesucht. Sehr zum Ärger von Neu Wulmstorfs Bürgermeister Wolf Rosenzweig. Seiner Einschätzung nach habe sich nach dem Regierungswechsel in Hamburg die Haltung des Senats geändert. Es gebe Signale, so Rosenzweig, dass Wirtschaftssenator Frank Horch (SPD) sich die Idee einer Ortsumgehung Rübkes auf Hamburger Gebiet zumindest nicht kategorisch verschließen würde.

Nach einem Ortstermin in Rübke, symbolisch an der Landesgrenze, fordern Rosenzweig und Bordt die Länder Niedersachsen und Hamburg auf, eine Lösung für die Autobahnabfahrt Rübke zu suchen, die das Dorf entlastet. Der CDU-Politiker aus Elstorf könnte sich als letztes Mittel auch eine Klage gegen den A26-Bauabschnitt vorstellen. Neu Wulmstorfs Bürgermeister und der Landrat wollen dagegen einen Rechtsstreit vermeiden, der den Bau der A 26 verzögern würden. Rosenzweig: "Das will die Gemeinde nicht."