Endlich wieder Fete. Doch es gibt zwei Typen von Einladungen.

Die, wo einen an der Tür die laute Musik anschwappt, der Flur voll ist und die Jacken wild auf einem Haufen liegen. Oder die, bei denen die Musik zwar auch bis zur Tür wummert, der Flur vielleicht auch noch voll ist, aber einen an der Schwelle der Schreck durchrieselt: Schuhe stehen vor der Tür!

Wie kann man den schönsten Mann im Nu lächerlich aussehen lassen? Indem man ihn auf seine schmucklosen, von Mama gekauften Socken mit Muster erdet. Wie kann man den tollsten weiblichen Anblick im Minirock und auf hohen Absätzen nichten? Indem man die Schuhbesitzerin um zehn Zentimeter auf ihre doch nicht so schlanken Fesseln zurück führt.

Wie soll da Stimmung oder ein wenig Illusion aufkommen? Mich durchschreckt ob solch "hygienisch korrekter Treffs" immer die Frage: was habe ich bloß für Socken an und warum hat der Gastgeber sich diese Menschen eingeladen, wenn er sie nur unbeschuht erträgt? Zum Glück hadern auch "royale" Personen mit solchen Gedanken.

So tippelte Queen Elisabeth II mit vornehmer englischer Blässe und ebenso blassen hautfarbenen Nylons durch eine Moschee in Abu Dhabi. Einziges Manko: Sie hatte ein großes Loch am rechten, royalen Zeh. Und der ehemalige Notenbankchef Paul Wolfowitz trug ebenfalls beim Moscheebesuch gleich an beiden Wollsocken riesige Löcher zur Schau, durch die seine Zehennägel sich ihren Weg in die Freiheit bahnten. Er hatte wohl zu viele Finanzlöcher gestopft. Man kann eine Person kaum so effektiv bloß stellen, wie durch ihren nackten Zeh, den es in die Freiheit drängt.