Im Jahr 2013 soll es in Betrieb genommen werden

Stade. Die Debatte um die Energiezukunft in Deutschland ist im vollen Gange. Der Dow-Konzern befasst sich bereits seit Jahren mit der Frage, wie er künftig seine Energieversorgung sichern will. In Stade soll mit einem etwa eine Milliarde Euro teuren Kraftwerkskomplex, der insgesamt 1000 Megawatt Leistung hat, der Energienachschub langfristig gesichert werden. Gestern wurde der Grundstein für das neue Gas- und Turbinenkraftwerk im Dow-Werk in Stade-Bützfleth gelegt. Die Eckdaten: 163 Megawatt Stromproduktion, zwei Jahre Bauzeit und rund 300 Millionen Euro Kosten.

"Heute ist ein guter Tag für Stade und für Niedersachsen", sagt David McAllister. Der niedersächsische Ministerpräsident ist zur Grundsteinlegung angereist. Er weiß um die Bedeutung des Konzerns für Stade und für Niedersachsen. Mehrere tausend Arbeitsplätze in der Stader Region hängen direkt und indirekt von dem Konzern ab, drei Milliarden Euro hat das Chemieunternehmen in den vergangenen Jahren bereits in sein Werk bei Stade-Bützfleth investiert. Mit dem jetzt begonnenen Kraftwerkskomplex werden es insgesamt mehr als vier Milliarden Euro sein, die der Konzern im Stader Werk verbaut hat.

"Die chemische Industrie ist für Niedersachsen immens wichtig. Für diese Industrie ist es daher von fundamentaler Bedeutung, sichere, saubere und bezahlbare Energie zu erhalten", sagt McAllister. Mit ihrer Investition sichere die Dow ihre Zukunft im hart umkämpften internationalen Wettbewerb. Aber auch andere seien wegen des Wettbewerbs auf bezahlbare Energie angewiesen.

Am Mittwoch, so McAllister, habe er mit der Kanzlerin den weiteren Weg in der Energiedebatte besprochen. McAllister: "Der Abschied von der Atomenergie wird schneller als geplant kommen, das Land Niedersachsen wird einen großen Anteil daran haben."

Auch die Dow, denn die macht sich mit ihrer neuen Kraftwerksanlage zunehmend zum Selbstversorger. Das neue Gas- und Turbinenkraftwerk, das einen Nutzungsgrad von 85 Prozent erreichen soll, ist der erste Baustein, um vom Atomstrom und den Preisschwankungen an der Strombörse möglichst unabhängig zu sein.