Wir sind keine Deppen

"Bremer Straße keine Raserstrecke", Harburger Rundschau vom 28. März.

Was ist ein wirkliches Rasen? Wo fängt es an und wo hört es auf? Wenn alle Verkehrsteilnehmer wirklich die erlaubten 50 km/h fahren würden, wäre es schon super!

Fakt ist, dass viele Anwohner ohne Medikation nicht schlafen können, unter Bluthochdruck leiden und die Allergien zunehmen - der Lärm und die Abgase besonders der Lkw sind nicht erträglich! Auch die Erschütterungen, die ausgelöst werden und unser Geschirr in den Schränken klirren lässt!

Leider wohnt niemand Wichtiges an unserer Straße - niemand, der diesbezüglich einen 24-stündigen, dann wohl glaubhaften, Report abgeben könnte.

Sie schreiben den Bericht auf Grund einer Messung, die nicht den Tatsachen entspricht!

Selbst wenn nur Pkw, die Verkehrszählungen über zwölf Stunden machen, hier bei uns am Straßenrand stehen, wird langsamer gefahren ( es könnte ja ein "Blitzer" sein).

Als die Straßenausbesserungen vom Sunderweg stadtauswärts mit einseitiger Verkehrsführung und Ampelschaltung stattfanden, war innerhalb einer halben Stunde kein Lkw mehr zu sehen - ist doch komisch, oder? Ergo, es wird über Funk bekannt gegeben, wo das schnelle Durchkommen nicht möglich ist.

Es liegt uns ein Lärmgutachten vom November 2008 vor - dort sind die Messungen zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten aufgelistet und diese sind um ein Vielfaches höher als es zulässig ist! Woher kommt denn das? Wohl nicht davon, das hier nicht zu schnell gefahren wird. Die Interpretation Ihres Artikels lässt uns als wahrnehmungsgestörte Deppen dastehen, und das sind wir nicht!

Annemarie Schulz, per E-Mail

Klein gerechnet

Unsere Forderungen, unter anderem für ein Lkw-Fahrverbot inklusive Gefahrguttransporte und "Rotlichtampeln", sind absolut gerechtfertigt. Wir nehmen dafür das Grundgesetz, Artikel 2,2 für uns in Anspruch. Die Bremer Straße/B 75 verläuft durch ein über Jahrzehnte gewachsenes Wohngebiet und da haben ganz klar Schwerlastverkehr, Transitverkehr, Gefahrguttransporte und Raser nichts zu suchen.

Dieser Verkehr gehört ausschließlich auf die Autobahnen!

Der so genannte Wirtschaftsverkehr nutzt die Bremer Straße ausschließlich als Abkürzungsstrecke zu den Autobahnen, und nicht um in den Hamburger Hafen zu gelangen.

Die Winsener Straße/B 4und die B 73 sind wegen unterschiedlichsten Bedingungen und Voraussetzungen nicht mit der Bremer Straße/B75 zu vergleichen!

Alle drei Straßenzüge müssen daher jede für sich bewertet werden.

Dank meiner schon immer untrüglichen Wahrnehmung konnte ich auch im Zeitraum vom 13. bis 24. September 2010 in fast jeder Nacht zu verschiedenen Zeiten (meistens zwischen 23 und 4 Uhr) beobachten, dass Lkw-Fahrer, aber auch Pkw-Fahrer, kurz vor den Schildermasten abbremsten.

Bekannterweise verfügen Lkw aus aller Herren Länder über CB-Funk und Autofahrer aus allen Stadtteilen und Landkreisen sind auch meist nicht blind!

Messergebnisse, Statistiken, Hochrechnungen etc. betrachte ich generell äußerst kritisch, denn erfahrungsgemäß ist Papier geduldig und Zahlen beweglich.

Soll wieder alles klein gerechnet werden? Zudem liegen mir Messprotokolle vor, die etwas ganz anderes aussagen. Für uns Anwohner sind die Verkehrsverhältnisse seit Jahren unerträglich (von dramatisch war nie die Rede).

Denn die über 30 000 Pkw und über 3000 Lkw täglich, die fast alle mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind, verursachen auf der desolaten Bremer Straße rund um die Uhr Lärm zwischen 50 und 90 Dezibel. Von der Feinstaubbelastung ganz zu schweigen.

Wir Anwohner leider zwar an Schlaflosigkeit, Atemwegserkrankungen, Herzbeschwerden und Tinnitus, aber wahrnehmungsgestört sind wir deshalb nicht!

Nebenbei bemerkt: Wir musizieren nicht mit den "Engagierten Wilhelmsburgern", denn leider sind wir "Engagierten Harburger" alle unmusikalisch.

Margret Sterzl, per E-Mail

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