Die Kinder haben sich nichts Schlimmes dabei gedacht: Beim Spielen auf dem weitläufigen, ehemaligen Kasernengelände in Stade-Ottenbeck fanden sie einen runden, stark verrosteten Metallgegenstand.

Stade. Dieser war etwa so groß wie ein Tortenboden. Kurzerhand klemmten sie ihn auf den Gepäckträger ihres Fahrrads und präsentierten den Fund stolz zu Hause. Die Eltern wählten sofort den Notruf. Denn ihre Kinder brachten eine alte Übungs-Panzermine mit nach Hause.

Die Polizeibeamten stellten die Mine sicher. Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Zentralen Polizeidirektion aus Hannover holten die Panzermine aus Stade ab. Die Kinder hatten Glück. Die Übungsmine der Bundeswehr war alt und leer. Normalerweise seien diese jedoch gefährlich und können zu schweren Verletzungen führen, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Denn in der Regel enthalten auch die Übungs-Minen einen kleinen Sprengsatz. Dieser führt zu einer Detonation, die weitaus gefährlicher ist als die eines Silvesterböllers. Schließlich solle zu Übungszwecken eine reale Explosion simuliert werden.

Die Polizei rät Eltern, mit ihren Kindern über derartige Gefahren zu sprechen und ihnen im Internet Bilder zu zeigen. Nur so erkennen diese beim Spielen bereits eine mögliche Gefahr und nehmen die gefährlichen Objekte nicht mit oder spielen damit. Die Eltern sollten ihren Kindern klar machen, dass sie Gegenstände, die sie irgendwo finden, unter keinen Umständen anfassen und bewesen dürfen.

Alte Übungsmunition ist jedoch nicht das einzige Problem der Polizeibeamten. "Es tauchen auch in unserer Region immer noch Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg auf", sagt Polizeisprecher Bohmbach. Bei solchen oder ähnlichen Funden, sollte darüber hinaus immer der Polizeinotruf 110 gewählt werden.