Potenzielle Autokäufer gekidnappt und ausgeraubt

Neugraben. VW Passat, GL, Gebrauchtwagen, 101 PS, blau, Klimaanlage, ABS, für 1000 Euro zu verkaufen, Telefon...: So ähnlich lautete die Anzeige, die ein 49 Jahre alter Pole in einem Annoncenblatt gesehen hatte. Ein unauffälliger Text, wie so viele andere Anzeigen auch. Allerdings handelte es sich dabei um das fiese Lockangebot einer Räuberbande. Und anstatt einen Gebrauchtwagen zu kaufen, wurde der Pole mit seiner Familie stundenlang in einem dunklen Keller festgehalten und um 500 Euro erleichtert.

Der 49-Jährige wollte sich den angeblichen Wagen zunächst ansehen und dafür extra aus Polen anreisen. Er rief unter der in der Annonce angegebenen Telefonnummer an. Schnell wurde man sich einig, und der Pole fuhr mit seiner Ehefrau, 46, und seinem Sohn, 11, zum vereinbarten Treffpunkt, dem Parkplatz eines Heimfelder Schnellrestaurants. Dort stellte er seinen Pkw ab. Drei Männer holten die Familie ab, brachten sie zu einem Garagengebäude am Petershof. Plötzlich drängten die Männer den Polen mit Ehefrau und Sohn in den Keller eines Mehrfamilienhauses und bedrohten sie mit einer Schusswaffe und forderten Bargeld.

Als der 49-Jährige sich weigerte, durchsuchten die Täter ihn, seine Frau und seinen Sohn und fanden in der Kleidung des Polen 500 Euro. Das Geld war als Anzahlung für den angeblichen Pkw gedacht.

Danach zwang man die Familie, etwa eine halbe Stunde im Keller zu bleiben. Unterdessen fuhren die Räuber zum Auto des Polen. Es wurde später an der Hasselwerder Straße gefunden, völlig leer geräumt.

Die Familie flüchtete und alarmierte die Polizei. Die Männer sollen zwischen 25 und 30 Jahre alt sein, trugen dunkle Kleidung. Die Polizei geht davon aus, dass sie aus Neugraben oder aus der näheren Umgebung stammen.