HPA legt angekündigten Umbau vorerst auf Eis. Betriebe im Harburger Binnenhafen müssen erst 2012 mit längeren Sperrzeiten rechnen.

Harburg. Kommando zurück. Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) hat ihren für dieses Jahr angekündigten Umbau der Harburger Hafenschleuse vorerst auf Eis gelegt. HPA-Sprecher Alexander Schwertner sagt, dass wegen der mehrfachen Sperrungen, die für den Umbau notwendig werden, weitere Abstimmungen mit den von Schiffsbetrieb abhängigen Unternehmen und Institutionen im Binnenhafen, darunter Werften und die Wasserschutzpolizei, zu führen sind. Schwertner: "Wir sind für die Terminabstimmungen auch noch mit dem Bezirksamt Harburg und dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer in Verhandlung." Nun wird daran gedacht, mit ersten Vorbereitungen - nicht aber mit Sperrungen - im Herbst dieses Jahres zu beginnen. Die im Binnenhafen ansässigen Unternehmen müssen sich allerdings darauf einstellen, dass die Schleuse kommendes Jahr umgebaut wird und dafür in voraussichtlich drei Etappen für mehrere Wochen gesperrt werden muss und für Schiffe nicht passierbar sein wird. Anlass ist, dass die Harburger Hafenschleuse als letztes Glied im Hochwasserschutz des Hamburger Elbeabschnitts noch nicht den neuen Hochwasserschutzhöhen von über acht Metern angepasst worden ist. Ihre Schutzhöhe liegt noch bei 7,20 Meter über Normalnull und soll auf 8,60 Meter gebracht werden. Im Ernstfall könnte die Harburger Innenstadt über die Schleuse von Hochwasser überschwemmt werden.

Als Unternehmer aus dem Binnenhafen Ende vergangenen Jahres - mit nur etwa halbjährlicher Vorlaufzeit - von HPA über die für dieses Jahr angesetzte Umbauarbeit informiert worden war und dabei herauskam, dass drei Sperrzeiten von jeweils etwa vier Wochen bevorstehen, hagelte es Proteste. Bezirksverwaltung und Politik sorgten nun dafür, dass HPA die Terminplanung besser mit den von den Sperrzeiten betroffenen Hafennutzern abstimmt.

Zu den Hafennutzern werden voraussichtlich ab Mai auch die drei Sportbootvereine zählen, die sich mit ihren Häfen bislang im Naturschutzgebiet am Neuländer Elbufer befanden. Mitte September vergangenen Jahres war Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg im Binnenhafen, am Dampfschiffsweg35, um mit dem symbolischen ersten Rammschlag das Startsignal für den Bau eines Sportboothafens mit mehr als 50 Liegeplätzen, Boots-Lager an Land und einem Vereinshaus. Da wollen die Vereine nun möglichst umgehend einziehen.

Dieter Wippelmann, Sprecher des mit den Umzugsverhandlungen befassten Hamburger Motorbootverbands: "Ich bin wirklich überrascht, wie entschlossen die drei Vereine nun den Umzug in den Harburger Binnenhafen selbst unterstützen, obwohl ihnen am neuen Standort kommendes Jahr die Schleusensperrungen drohen. Wir hatten zuvor ausgehandelt, dass die Vereine wegen der ursprünglich für dieses Jahr angekündigten Schleusensperrung diese Saison noch in ihren alten Häfen verbringen können und erst zum Herbst in den Binnenhafen umziehen. Mit der Verschiebung auf kommendes Jahr ist den Vereinen die Sperrung nun egal und sie wollen so schnell wie möglich in ihr neues Quartier.