Gewalt gegen Polizisten. Auch an den Revieren in Harburg, Neugraben und Wilhelmsburg ist es ein Thema.

Harburg. Erstmals wurden für 2010 Daten erfasst. Überraschend: Die Wache Neugraben, in deren Bereich sich im Juni der schwerste aller in Hamburg registrierten 984 Vorfälle ereignete, schnitt am bestens in der Untersuchung ab. Zwölf Vorfälle, so wenig wie an keiner anderen der insgesamt 24 Hamburger Polizeiwachen, wurden über das ganze Jahr dort registriert. Ein Viertel der Taten, das sind drei Vorfälle, ereigneten sich im Juli.

Der einzige Vorfall im Juni hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Damals waren fünf Polizisten verletzt worden. Die Auseinandersetzungen waren eskaliert, als Polizisten einen betrunkenen Mann festnehmen wollten. Bis zu 30 Personen hatten sich zusammengerottet und die Beamten attackiert. Erst nachdem aus ganz Hamburg Peterwagenbesatzungen zusammengezogen wurden, bekam man die Situation unter Kontrolle. Gegen einen der mutmaßliche Haupttäter wird gerade vor Gericht verhandelt "Die Zahl der Fälle sagt nichts über den Umfang und die Qualität aus", sagt Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft.

Im Bereich der Polizeiwache Harburg kam es 2010 zu 23 Angriffen auf Beamte. Es liegt mit Platz zwölf genau im Mittelfeld. In Wilhelmsburg waren es 33 solcher Vorfälle. Das ist Platz neun unter allen Wachen. Fast alle Taten passierten bei Routineeinsätzen. Ganz besonders oft kommt es zu Widerständen, wenn Polizisten bei Schlägereien eingreifen müssen.