Kleine Kinder trödeln gern. So dauert es ewig, bis sie sich endlich angezogen haben.

Wenn die Eltern drängeln, dass sie schnell von der Schule nach Hause kommen sollen, finden sie interessante Dinge und vergessen bei ihren Entdeckungen die Welt um sicher herum.

Auch bei den Hausaufgaben, dem Zimmeraufräumen oder andere Dinge, die die Erwachsenen so unendlich wichtig finden, langweilen sie sich häufig und beschäftigen sich dann mit anderen, ihnen viel wichtiger erscheinenden Dingen. Manchmal sitzen sie einfach nur in einer Ecke und träumen.

Unsere Kindern lernen beim Trödeln auf dem Nachhauseweg ihre Umwelt kennen. Beim Träumen kommen sie vielleicht zur Ruhe oder trauen sich als Held ihrer Träume Dinge zu, für die ihnen sonst das Selbstbewusstsein fehlt. Uns Erwachsenen geht es gegen den Strich, nichts zu tun. Dabei vergessen wir, wie häufig wir unsere Zeit mit Nichtigkeiten, wie zum Beispiel Fernsehen, verbringen. Aber auch wir brauchen diese Auszeiten, um uns zu erholen und Kraft für den Alltag zu tanken. Heute ertragen es viele Eltern nicht, dass ihre Kinder untätig herumsitzen und beschäftigen sie dann. Zum Glück fehlte unseren Eltern die Zeit dazu. Langweilten wir uns, wurden wir hinausgeschickt oder ignoriert. Dadurch kamen wir auf tolle Ideen, fingen an zu malen, zu basteln oder nahmen das ungeliebte Buch in die Hand, um nach einigen Monaten begeisterte Leseratten zu werden. Meistens gingen wir hinaus und klingelten bei den Kindern in der Nachbarschaft, um sie zum Spielen aufzufordern. Waren die Freunde nicht da, nahmen wir auch mit etwas älteren oder jüngeren Nachbarkindern vorlieb und lernten dabei den Umgang mit Menschen.