Ein neuer Verband zum Thema Ganztagsschule hat sich jetzt in Lüneburg gegründet.

Lüneburg. Drei Lehrerinnen aus Lüneburg und Dahlenburg werden im Vorstand mitarbeiten. Niedersachsen hatte bis dato keine Interessenvertretung für Ganztagsschulen. Initiiert wurde die Verbandsgründung von fünf Frauen aus der Region.

"Die Vernetzung ist das Wichtigste", sagte Dr. Cornelia Pahnke am Rande der Konferenz gegenüber der Rundschau. Die Elternvertreterin aus der Anne-Frank-Schule bildet eine deutschlandweite Ausnahme in dem Projekt: Bei einem bundesweiten Schulkongress der Ganztagsschulen im November vergangenen Jahres in Hamburg war sie einzige Elternvertreterin.

Daniela Tiesing-Neben, Leiterin der Anne-Frank-Schule und ebenfalls bei dem Kongress dabei, sagte, nicht nur Schulleitung und Kollegium sollten an den Gesprächen teilnehmen, sondern "unbedingt auch Eltern als Gestaltungspartner auf Augenhöhe". Die beiden Lüneburgerinnen taten sich in Hamburg mit Gesa Johannsen von der Grundschule Ashausen sowie Ingrid Hampel-Derrey und Christine Nause von der Fürstenwall-Schule in Dahlenburg zusammen - und bereiteten gemeinsam die Gründung des niedersächsischen Ganztagsschulverbands vor.

Die Gründe dafür erklärt Daniela Tiesing-Neben: "Die Arbeitsbedingungen an Ganztagsschulen sind von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Selbst innerhalb Niedersachsens tummeln sich je nach Genehmigungszeitpunkt und Erlasslage mindestens vier sehr unterschiedliche Ganztagsschulformen: die offenen, die teilgebundenen und die gebundenen Ganztagsschulen sowie die Schulen mit getrennten Ganztagsschulzweigen innerhalb einer Halbtagsschule - ein zu 80 Prozent gescheitertes Modell."

Den Pädagoginnen und der Elternvertreterin sei es wichtig gewesen, Niedersachsens Ganztagsschulen "eine gemeinsame Stimme zu geben". Als Austauschplattform, Forum und Ideenbörse - "aber natürlich auch als selbstbewusste und kritische Interessenvertretung".