Bauarbeiten im Hamburger Süden kosten Zehntausende Autofahrer Zeit und Nerven im Stau

Harburg/Wilhelmsburg. Autofahrer stehen derzeit in Hamburg oft und lange im Stau. Besonders im Hamburger Süden bricht der Verkehr in diesen Tagen oft zusammen. Für zehntausende Autofahrer aus der südlichen Metropolregion Hamburg, für tausende Pendler und Lkw-Fahrer aus ganz Europa bedeutet dies: Nervige Stop-and-go-Fahrten auf Autobahnen und Bundesstraßen, mehr Stunden auf den Straßen, Verspätungen und eine größere Belastung für das Nervenkostüm.

Besonders nervig sind derzeit zwei Baustellen auf der Autobahn 7 und der Autobahn 1. Im Elbtunnel (A 7) läuft derzeit das "Nachrüstprogramm Elbtunnel". Bauträger ist die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU). In den nächsten Monaten werden wechselweise die Röhren 1 bis 3 gesperrt. Je Richtung sind nur drei statt vier Fahrstreifen befahrbar. Und ein Ende ist nicht in Sicht: Die Bauarbeiten dauern bis voraussichtlich Ende September 2012 - also noch anderthalb Jahre! Die BSU notiert deshalb kurz und bündig: "Staugefahr!!"

Vergangene Woche staute sich der Verkehr auf der A 7 teilweise von der Abfahrt Heimfeld bis nördlich der Elbe bis zur Abfahrt Stellingen. Gestern um 14 Uhr hieß es in der Nord-Süd-Richtung: "vor dem Elbtunnel Richtung Süden ab Stellingen 5 Kilometer stockender Verkehr". BSU-Sprecherin Helma Krstanoski rät Autofahrern deshalb "mehr Zeit einzuplanen".

Auch auf der Autobahn 1 unweit der Abfahrt Harburg sieht es in Richtung Norden alles andere als rosig für Autofahrer aus: Gestern gegen 14 Uhr hieß es von Bremen Richtung Hamburg zwischen Maschener Kreuz und Harburg "sechs Kilometer stockender

Verkehr". Grund sind Bauarbeiten am südlichen Brückenlager der A 1-Süderelbebrücke in Höhe Allerheiligensand. Damit ist der rechte Fahrstreifen auf der Brücke gesperrt - nur zwei Spuren sind frei. "Wir müssen den Fahrbahnübergang erneuern, weil er schadhaft ist", sagt Helma Krstanoski. "Die Bauarbeiten sind aus sicherheitstechnischen Gründen erforderlich und dauern noch eine Woche." Die Bauarbeiten werden von der Firma Maurer Söhne Bauwerkschutzsysteme (Lünen) ausgeführt, am Donnerstagvormittag gegen 11 Uhr waren zwei Arbeiter vor Ort im Einsatz.

Wer von der A 1 weiter ins Hamburger Zentrum fährt, kam in der letzten Zeit häufig gleich noch in den nächsten Stau: vom Kreuz Hamburg-Süd über die A 255, die Neue Elbbrücke, die Billhorner Brückenstraße in Rothenburgsort bis zur Amsinckstraße. In der Billhorner Brückenstraße lässt die BSU jetzt von Freitag bis zum Sonntag 12 Uhr auf dem rechten Fahrstreifen Straßenbauarbeiten ausführen - nur drei von vier Fahrstreifen sind passierbar. Die BSU prognostiziert: "Staugefahr!"

Probleme gab es vergangene Woche auch für Autofahrer auf der Wilhelmsburger Reichsstraße (B4/75) und auf der A 252 in Richtung Norden. Da die A 255 in Richtung Neue Elbbrücken verstopft war, staute sich der Verkehr am Donnerstag gegen 9.30 Uhr bis zur Ausfahrt Wilhelmsburg-Mitte.

Ärgerlich für Autofahrer ist auch der stockende Verkehr auf der B 73 in Heimfeld: Auf der Stader Straße zwischen Moorburger Bogen und Eißendorfer Pferdeweg ist wegen Leitungsarbeiten von Hamburg Wasser bis Ende Mai stadteinwärts nur eine Spur frei. Die Folge dieser Wanderbaustelle: Nervige Staus vor allem in den Morgenstunden, wenn die Menschen nach Hamburg zur Arbeit fahren. Viele Autofahrer weichen deshalb derzeit auf den Fürstenmoordamm, den Moorburger Bogen, die Moorburger Straße und die Seehafenstraße - also auf die sogenannten "Ölstraße" - aus, wenn sie Richtung Harburg fahren. Auch hier staut sich der Verkehr - sogar teilweise bis zur Abfahrt Moorburg, wo die Fahrer rechts auf dem Abbiegestreifen der A 7 in Richtung Süden stehen. Am Donnerstag gegen 10.30 Uhr staute sich der Verkehr auf der "Ölstraße" stadteinwärts von der Abfahrt Moorburg bis zum Mercedes-Werk und dann vom Moorburger Bogen bis zur Seehafenbrücke.

Und weiteres Stauungemach steht in Harburg bevor: Auf der Bremer Straße verlegt Hamburg Wasser zwischen Harmsstraße bis Hastedtstraße von Montag bis voraussichtlich 20. Mai Leitungen. Von 7 bis 17 Uhr bedeutet dies werktags: Blockverkehr mit Ampeln.

Fazit: Ein Ende der Staus ist nicht in Sicht. Mit Bahn und Fahrrad kommen viele Menschen oft schneller zum Ziel.