Runter von den Sonnenbänken, weg vom Rotlicht, adé Selbstbräuner. Die echte Sonne scheint uns von oben, Ersatzhandlungen sind passé.

Die schönste Wärmequelle ist immer noch das Original, garantiert plagiat-untauglich.

Wer eben noch von Madeira oder den Kanaren anflog und schon mal Sonne vorgetankt hat, kann gleich weiter machen. Jacke an, Mütze auf, Balkonplätzchen sichern. Hamburger Menschen sitzen ja eh bei jedem Wetter draußen, da scheint das März-warme Glück von oben schon fast wie das reine italienische Sommergefühl daher zu kommen. So kann es bleiben. Die ganze Vorfrühlingssehnsucht in Sonne gepackt.

An den Bäumen, in den Beeten sitzt, was sprießen wird, in den Startlöchern. Da kommt der Lockvogel Sonne gerade recht. Vorauseilende haben jetzt schon mal geharkt und umgegraben, was nicht gefroren ist. Andere begnügen sich mit Augen zu und genießen. Die Sonne fühlen ist sich selbst fühlen. Sie hat etwas Mütterliches, teilt sich millionenfach. Gibt jeder und jedem das Gefühl der Zugehörigkeit. Meine Sonne, deine Sonne - und immer die eine.

Wer denkt da noch an den Traum von der zugefrorenen Alster und das Messen der Eisdicke. Wir lassen uns jetzt von außen erwärmen, ganz ohne Eigenleistung. Das haben wir uns verdient, denken Winterverdrossene. So kann es bleiben, denke ich, genieße meinen Terrassencafé und das Original, das uns den ganzen Tag scheint.