Am siebten April steht die letzte Premiere am Harburger Theater für diese Spielzeit ins Haus.

Harburg. "Jugend ohne Gott" heißt das Stück aus der Feder des Dramatikers Ödön von Horváth, das als gewichtige Materie auf das Harburger Publikum zurollt. Und damit steht nach launigen Ausflügen ins Boulevardfach wieder ernsterer Stoff ins Haus. Um einen Gymnasialschullehrer zur Zeit der Machtergreifung durch das aufkommende NS-Regime dreht sich die Stückhandlung. In einer Klassenarbeit muss ein Pädagoge Vorurteile gegenüber "Negern" lesen.

Als er seine Schüler humanistisch aufklären will, dass Neger eben auch Menschen seien, denunzieren diese ihn und fordern seinen Rücktritt. Der Direktor hält zu dem Beschuldigten und schickt alle zusammen in ein Zeltlager zur vormilitärischen Ausbildung. Dort zeigt sich die gesamte Gottlosigkeit der Jugend auch durch einen Mord. Schauspieler und prägnanter Rotschopf Peter Bause wird das Stück zur brillanten Vorlage, um gesten- und ausdrucksstark alle Rollen in einem quasi-monologischen Ein-Personen-Stück zu geben und den Zuschauern ein authentisches und nachdenkliches Zeit- und Sittengemälde vor Augen zu stellen, das nicht ohne aktuelle Zeitbezüge ist.

Premiere am 7. April, Vorstellungen bis 17. April. Karten zwischen 13 und 27 Euro, ermäßigt zwischen 9 und 21 Euro. Harburger Theater, Museumsplatz 2, Telefon 428 713 604.