Für die meisten Menschen ist der aktuelle Stand der Technik ein Segen. Allein schon die Möglichkeiten, die das das Internet bietet. Wichtige Informationen sind schnell und aktuell für jeden verfügbar.

Auch die Katholische Kirche hat das Internet für sich entdeckt und bietet Gläubigen verschiedene Serviceleistungen an. Man kann zwar nicht per Mausklick aus der Kirche austreten. Eintrittswillige finden aber kostenfreie Telefonnummern für Beratungsgespräche. Es gibt Blogs, in denen sich Katholiken auf der ganzen Welt austauschen können, oder eben virtuell begleitete Exerzitienkurse. Gläubige, die gern die Tageslosung kennen möchten, können sich den Bibelspruch des Tages auch als SMS zu zusenden lassen.

Oder gleich vor dem Computerbildschirm beichten. Verschiedene Internetseiten laden dazu ein. Der Büßer tippt seine Verfehlungen ein, im Hintergrund tönt Glockengeläut und mit einem Klick wird die Sünde elektronisch an eine angeblich gesegnete IP gesendet. Dann blinkt noch der Hinweis auf, dass nur der sich Hoffnung auf das Vergeben der Sünde machen kann, der auch Reue empfindet.

Viele Priester sind über diese Entwicklung zu Recht traurig. Während es Menschen offenbar im Internet leicht fällt anonym zu beichten, suchen immer weniger dazu den Priester auf. Dennoch: Die meisten Gläubigen suchen wahrscheinlich noch immer im privaten Gebet den Austausch mit Gott. Und das ist auch gut so.