Grüne warnen vor den Folgen von Monokulturen aus Mais

Neu Wulmstorf. Die Grünen fordern strengere, bisher nicht marktübliche Ausschreibungsbedingungen für das Vorhaben, die Energieversorgung mehrerer öffentlicher Gebäude in Neu Wulmstorf auf Biogas umzustellen. Ökologische Mindeststandards sollen verhindern, dass Monokulturen mit Mais entstehen. Der Neu Wulmstorfer Gemeinderat wird voraussichtlich im April über die Bedingungen der Ausschreibung entscheiden.

Die Gemeinde Neu Wulmstorf und der Landkreis Harburg wollen im großen Stil Gebäude in Neu Wulmstorf mit Biogas beheizen.

Vorgesehen ist, das Schulzentrum in der Ernst-Moritz-Arndt-Straße mit Grund-, Haupt-, Realschule und Gymnasium sowie das Hallenbad, Jugendzentrum und Rathaus von einem Blockheizkraftwerk mit Biogasbetrieb versorgen zu lassen. Laut einer Studie des Kieler Ingenierbüros IPP ESN Power Engineering könnten die Gemeinde so 20 000 Euro im Jahr, der Landkreis 10 000 Euro im Jahr Heizkosten einsparen. Die Stromerzeugung aus Maisanbau wird subventioniert.

Die Grünen warnen vor den Folgen von Monokulturen aus Mais. Die Landschaft werde ruiniert. Landwirte, die nicht auf Mais setzen, müssten mit hören Preisen für Pachtland rechnen. Bienenvölker, unerlässlich für die Landwirtschaft, seien bedroht.

Der subventionierte Maisanbau zur Energiegewinnung, sagt Joachim Franke (Grüne), werde die Preise für Grundnahungsmittel und Strom in die Höhe treiben.

Grüne und der Umweltschutzverband BUND haben Bedingungen für eine umweltschonende Biogasversorgung formuliert, die Bestandteil der Ausschreibung für den Biogas-Auftrag von Landkreis und Gemeinde Neu Wulmstorf werden sollen. Demnach müsste ein Energieversorger garantieren, dass seine Biogasanlage höchstens 50 Prozent Mais verarbeitet.

Den Rest des Gärsubtrates müssten organische Reststoffe bilden. Ausschreibungsbedingungen sollen auch eine dreigliedrige Fruchtfolge und der Verzicht auf gentechnisch veränderte Organismen sein.