Zu ihrem vierten Geburtstag bekam unsere Enkeltochter ihre erste Barbie - von einer Freundin. "Guck mal Oma, wie freundlich sie lächelt", hörte ich unser begeistertes Enkelkind. "So früh?", dachte ich, aber heute ist eben alles etwas früher. Geschickt wurde die sperrige Puppe aus- und angezogen und liebevoll gekämmt.

"Gutes feinmotorisches Training", dachte ich und ahnte nicht, was da für ein Training auf mich zukommen würde. "Oma, ich brauch' aber dringend Kleider zum Wechseln und einen Pullover und eine Hose, aber nicht so eng, weißt du, die Beine sind so klebrig", plapperte unser Geburtstagskind vergnügt.

"Na, irgend etwas werde ich schon zustande kriegen", dachte ich.

Einige Tage später an der Nähmaschine zeigte sich mir erst die wahre Schwierigkeit meines Unterfangens: Was für Miniärmel, wie sperrig die überlangen Beine, und die langen Haare sind immer im Wege. . .

Aber - welch ein Wunder - selbst das unmögliche Sackkleid sieht bei Barbie mit einem Gürtel um die Wespentaille toll aus. Vielleicht ist das

Barbies Erfolgsgeheimnis, alles sieht immer super aus. Kein Wunder bei den Maßen und dem Stehbusen! Morgen wage ich mich an den Badeanzug. Ach du liebe Güte, hat mich der Barbie-Virus bereits erwischt? Barbie lächelt mich an, still. Sie kann nicht anders.