15 Kinder erfuhren im Wildpark Schwarze Berge, was Tierpfleger alles leisten müssen. Von ihrem Berufswunsch hat sie das trotzdem nicht abgebracht

Vahrendorf. Einen Tag lang Tierwärter sein. Mal ehrlich - irgendwann hat doch wirklich jeder davon geträumt. Possierliche Tierchen füttern, sie pflegen, betreuen und beobachten - was kann es Schöneres geben. Zugegeben: All jene, die Tiere lieber als lecker zubereitete Speise auf dem Teller liegen haben anstatt sie zu streicheln, werden die Begeisterung für die flauschigen Zeitgenossen nicht unbedingt teilen. Aber die 15 Jungen und Mädchen, die sich am Donnerstagvormittag im Wildpark Schwarze Berge getroffen haben, um mitzuerleben, wie abwechslungsreich die Arbeit als Tierpfleger sein kann, würden die Zeit mit Ziege, Frettchen und Co. ganz sicher nicht missen wollen.

Wie bereits im vergangenen Jahr bietet der Tierpark seinen kleinen Besuchern auch in diesen Ferien erneut an, ein paar Eindrücke von der Arbeitswelt eines Tierwärters zu sammeln und selbst zuzupacken, wenn es um Fütterungen oder das Stallausmisten geht. Was vielen Kindern nämlich nicht bewusst ist: Ein Pfleger muss die Tiere nicht nur umsorgen, sondern auch unliebsame Aufgaben wie das Säubern der Ställe und Käfige übernehmen.

"Für viele Kinder erledigt sich das mit dem Traumjob als Tierpfleger dann ganz schnell, wenn sie sehen, wie wenig prickelnd diese Aufgabe mitunter sein kann", sagt Biologin Claudia Jülich, die das Wildpark-Ferienprogramm für die Kinder leitet.

Lara Koch lässt sich von ein paar Mistgabeln und Harken allerdings nicht aus dem Konzept bringen. Für die Elfjährige aus Hamburg-Horn steht fest, dass sie später einmal - trotz aller Widrigkeiten des Jobs - mit Tieren arbeiten möchte. Zumindest das Ausmisten von dreckigen Ställen und Käfigen bereitet der Schülerin eigenen Angaben zufolge keine Probleme. "Zuhause muss ich mich schließlich auch um den Stall von meinem Hasen Krümel kümmern", sagt Lara unbeeindruckt und greift nach einer Harke.

Gemeinsam mit ihrer Freundin Cindy und den anderen Kindern widmete sich die Schülerin schließlich mit großem Engagement der Reinigung des Ziegenstalls, der von altem Stroh befreit und mit neuem Material ausstaffiert werden musste. Manch ein Elternteil hätte sich wahrscheinlich verwundert die Augen gerieben angesichts des Eifers, den die "Nachwuchstierpfleger" beim Ausmisten der Holzhütte an den Tag legten. Für den Einsatz gab es dann auch den verdienten Lohn: Die umtriebige Putzkolonne durfte die 47 Ziegen des Geheges streicheln und füttern.

Lediglich der Spaziergang mit den vier Frettchen Frodo, Freitag, Frisbee und Samson konnte die Ziegenfütterung noch toppen. Nach einer kurzen Lehrstunde für die Kinder in Sachen "Handhabung" wuselten die zahmen Tiere angeleint über den Blätterboden und hatten augenscheinlich mal mehr und mal weniger Spaß am Gassi gehen.

Lynn Bauer fand die kleinen Eißendorf. "Einfach richtig festhalten", gab Claudia Jülich der Schülerin zur Antwort, "dann zappeln sie auch nicht mehr". Ein einfaches Prinzip, das Erfolg hatte.

Zumindest Lynn war nach dem Tierpfleger-Programm, das mit der Wolfsfütterung endete, vollauf zufrieden und betonte, dass auch sie sich vorstellen könne, irgendwann einmal als Tierwärterin zu arbeiten. Ob sie sich später allerdings genauso wie rund 1000 Menschen jährlich um einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum beim Wildpark Schwarze Berge bewerben wird, weiß Lynn noch nicht. Bis dahin dürfte es allerdings auch noch das ein oder andere Ferienprogramm geben, das spannende Jobperspektiven offenbart oder ihn aber bestätigt: den Wunsch, eines Tages Tierwärter zu sein.