Fünf Antworten auf fünf Fragen zur künftigen Ortsentwicklung

Klecken/Nenndorf. Seit beinahe zwei Jahren kämpft eine Bürgerinitiative für einen Supermarkt in Klecken - jetzt hat die Hamburger Procom Invest den Bauantrag für einen Rewe-Markt am Standort "Landhaus" eingereicht. Die Eröffnung soll noch in diesem Jahr sein. In der Gemeinde Rosengarten tut sich noch mehr. Die alte Stellmacherei in Langenrehm wird Ausflugsziel. Ferner im Gespräch: ein Fachmarktzentrum und seniorengerechtes Wohnen in Nenndorf, ein privates Sportangebot bei Ehestorf und Vahrendorf. Fünf Antworten auf fünf Fragen zur künftigen Ortsentwicklung in Rosengarten:

Wird der Rewe-Markt in Klecken jetzt wirklich gebaut?

Letzte Zweifel hat die Procom Invest ausgeräumt: Das Hamburger Unternehmen hat den Bauantrag für den 1800 Quadratmeter großen Rewe-Markt am Standort "Landhaus" in Klecken am Montag eingereicht. Damit hat der Projektpartner der Gemeinde Rosengarten die Bedingung aus dem städtebaulichen Vertrag erfüllt, um das Baurecht zu sichern.

Weil ein Bauantrag viel Geld kostet, gilt er als Zeichen für die Ernsthaftigkeit eines Vorhabens. Die Eröffnung sei noch in diesem Jahr vorgesehen, sagt ein Procom-Sprecher. Was die Eröffnung möglicherweise in das nächste Jahr verzögern könnte: ein früh einsetzender Winter, der die Baustelle lahmlegt, oder eine lange Prüfzeit bei der Genehmigungsbehörde, dem Landkreis Harburg.

Zieht Fachhandel im großen Stil nach Nenndorf?

Die Lütthans Unternehmensgruppe aus Bremervörde hat den 30 000 Quadratmeter großen früheren Schützenplatz in Nenndorf erworben. Der Investor plane dort neben den beiden Märkten von Edeka und Aldi ein Fachmarktzentrum, bestätigt Rosengartens Bürgermeister Dietmar Stadie (SPD). Die Erschließung würde über den geplanten Kreisverkehr vorgesehen. Die Gemeinde als Grundzentrum brauche zusätzlichen Einzelhandel, sagt Stadie. Ob tatsächlich Geschäfte auf dem brachliegenden Areal eröffnen, ist offen. Noch habe der Investor kein Konzept vorgelegt und keine möglichen Mieter genannt. Bis jetzt ist das Fachmarktzentrum noch kein Thema für den Gemeinderat.

Die Lütthans Unternehmensgruppe hat nach eigenen Angaben etwa 1000 Immobilien in ganz Norddeutschland vermarktet. Ein Geschäftszweig sind Fachmarktzentren. Gute Kontakte hat Lütthans dabei offenbar zur Textilkette KiK, Lebensmittelketten und Drogeriemärkten.

Was wird aus deralten Stellmacherei?

Der historische Stellmacherbetrieb Peters in Langenrehm, 1800 erbaut und 1890 erweitert, wird Außenstelle des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Die Gemeinde Rosengarten hat das Objekt von der Erbengemeinschaft des verstorbenen Eigentümers für rund 200 000 Euro erworben und einen Übernahmevertrag mit dem Museum geschlossen. Der Museumsbetrieb wird alte Handwerkstechniken zur Holzverarbeitung vermitteln und Ziel für Ausflugsgäste sein.

Ein Stellmacher produzierte früher aus Holz Kutschen, Obstkarren und Schubkarren. "Die Stellmacherei ist es wert, für die nächsten Generationen erhalten zu bleiben", sagt Dietmar Stadie.

Wird endlich ein Altenwohnheim gebaut?

Die Chancen stehen offenbar gut. Das nächste große Projekt, mit dem sich die Fraktionen im Gemeinderat beschäftigen werden, ist laut Bürgermeister Stadie ein Pflegeheim und seniorengrechtes Wohnen in Nenndorf.

Ein kommerzielles Sportprojekt am Kiekeberg - was hat es damit auf sich?

Bisher nur eine Projektidee: Ein Investor aus Rosengarten will laut Dietmar Stadie "Sport im größeren Rahmen" im Bereich Ehestorf und Vahrendorf anbieten. Ansonsten gibt sich die Verwaltung bedeckt. Der Verwaltungsausschuss soll in diesem Jahr entscheiden, ob das Vorhaben weiter verfolgt und dann öffentlich vorgestellt werden soll.

Die Projektidee ist immerhin ein Grund dafür, dass die Gemeinde bisher noch keine Skaterbahn in ihren nördlichen Ortschaften gebaut hat.