Das Herzog-Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig beherbergt die wertvollste Gemäldesammlung Niedersachsens. Augenblicklich werden dort rund 300 Gemälde von den Wänden abgenommen.

Für rund 26 Millionen Euro soll das Haus renoviert werden. Zu diesem Zweck müssen die Bilder - fast jedes hat einen Wert im zweistelligen Millionenbereich - in ein Magazin des benachbarten Neubaus gebracht und dort sorgfältig gelagert werden.

Das kommt mir bekannt vor. Nicht, dass wir über auch annähernd so wertvolle Gemälde verfügen würden. Immerhin aber über solche der freischaffenden Künstlerin Brigitte Kranich aus Toppenstedt. Ihre Gestaltungstechnik ist der vielfarbige Linolschnitt. Federzeichnungen, Monotypien und Collagen ergänzen das Werk der einheimischen Künstlerin. Märchen, Sagen und Mythen, Fabeltiere, Traumgestalten, Landschaften und Menschen ihrer unmittelbaren Umgebung sowie erfundene, erträumte Landschaften und Szenen zur Veranschaulichung des Alten Testaments sind Inhalte ihrer unverwechselbaren Bilder. Meine Liebste liebt diese Gemälde, die einen unübersehbaren Blickfang und Hingucker darstellen. Eines davon in frischen Farben ähnlich einem Sonnenaufgang, das andere eher in mystischem Violett wie bei Mondenschein.

Von Zeit zu Zeit aber müssen beide ihre Plätze tauschen. Wenn die Bettwäsche gewechselt wird, dann muss das Bild im Schlafzimmer farblich zur Umgebung passen. Also werden die Bilder wie in Braunschweig von der Wand genommen. Denn über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.