Zum Kunsthandwerkermarkt am Kiekeberg kommen mittlerweile Besucher aus ganz Deutschland

Ehestorf. "Alles selbst gemacht und per Hand gefertigt!" Das war auch an diesem Wochenende das Motto auf dem großen Kunsthandwerkermarkt im Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf. "Unsere 100 Künstler stehen mit einer Garantie für ihre Arbeit ein", sagte Organisatorin Ingrid Lissner aus Hamburg-Osdorf.

Dass sich der Kunsthandwerkermarkt sehr großer Beliebtheit erfreut, zeigte auch ein Blick auf die vollen Parkplätze rund um das Freilichtmuseum: Die Besucher kamen bei überwiegend sonnigem Wetter nicht nur aus der südlichen Metropolregion Hamburg, sondern auch aus Gegenden, wo die Autos Kennzeichen wie DH (Diepholz-Syke), ERH (Erlangen-Höchstadt, Bayern!), PB (Paderborn) und WST (Ammerland) haben. Damit hat sich der Kunsthandwerkermarkt als ein gesamtdeutsches Event etabliert.

Rund 10 000 Menschen kamen am Sonnabend und Sonntag nach Ehestorf - so auch Iris, 61, und Volker Buhmann, 68, aus Fahrenholz in der Winsener Marsch. "Wir sind das erste Mal hier und ganz begeistert", sagte Iris Buhmann. Für ihr Vorgartenbeet in Fahrenholz erwarb das Ehepaar zehn Weidenzäunchen zur Beeteinfassung für 70 Euro. Dazu kamen noch ein Zinkbehälter für 16 Euro und zwei Holzmusikinstrumente zum Daumenspielen à 25 Euro für die Nichte Kim-Sofie, 4, und den Neffen Tom-Frederick, 5.

Aus Lüneburg hatte sich das junge Ehepaar Wiebke, 20, und Scopy Menz, 29, auf nach Ehestorf gemacht und baute ihr Zelt im Freien auf. Scopy Menz ist gelernter Kfz-Mechaniker - jetzt fertigt er Silberschmuck und mittelalterliche Bedarfsgeräte in seinem Atelier in Mechtersen. "Ich habe mir alles autodidakt beigebracht und verkaufe meinen Schmuck seit vier Jahren auf Märkten, sagte Scopy Menz. "Die schönen Dinge des Lebens haben mich schon immer interessiert."

Das Angebot auf dem Kunsthandwerkermarkt reichte von Klang-Kunst-Objekten über Abendtaschen bis zu Schiffsmodellen. Eine ganz besondere Kreation stellte die Grafik-Designerin Ragna Reusch-Klinkenberg, 47, aus Ahausen im Landkreis Rotenburg/Wümme aus: geschnitzte Minifiguren aus Zahnstochern, deren Schönheit sich besonders unter einer Lupe offenbart.

Aber Ragna Reusch-Klinkenberg ist nicht nur eine Frau fürs Feine, sondern auch fürs ganz Grobe: Sie arbeitet auch mit der Kettensäge. "Ich bin gerade vom größten Kettensägeschnitzertreffen der Welt aus Ridgway im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania zurückgekommen. Dort habe ich zwei Wochen lang mit Kettensägeschnitzern aus der ganzen Welt gearbeitet."