Die BallinStadt auf der Veddel will etwas für junge Menschen auf der Elbinsel tun

Veddel. Die BallinStadt wird größer: Mit zwei neuen Auszubildenden in den Bereichen Fachkraft für Gastronomie und Veranstaltungskaufmann im dualen System bietet das Auswanderermuseum auf der Veddel jungen Menschen einen Einstieg ins Berufsleben - und will damit auch einen Beitrag zur Stadtteilentwicklung leisten.

"Die Möglichkeit meine Ausbildung bei der BallinStadt zu absolvieren, ist eine große Chance für mich", sagt Pajtim Shala, der seit einigen Tagen im museumseigenen Restaurant arbeitet. Der 20-Jährige stammt aus dem Kosovo und lebt nun auf der Veddel. "Für uns war und ist es wichtig, den Bezug zum Stadtteil Veddel, der ja sehr stark durch Migration geprägt ist, stetig auszubauen. Knapp die Hälfte unserer Beschäftigten stammt von der Veddel, und wir sind fest mit dieser Region verankert", sagt Volker Reimers, der Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft BallinStadt.

Nicht nur mit dem neu geschaffenen Ausbildungsplatz in der Gastronomie sondern auch mit zahlreichen Schülerpraktikanten von den Veddeler Schule Slomanstieg möchte das Auswanderermuseum den Stadtteil stärken und Integration leben. Volker Reimers: "Jugendliche und junge Erwachsene können bei uns im Rahmen von Praktika und Ausbildung einen ersten Eindruck und Einstieg in den beruflichen Alltag eines Museums erhalten. Wir möchten damit aktiv in den Nachwuchs und die Zukunft investieren."

Dass das Unternehmen auf Wachstumskurs ist, zeigt auch der neu geschaffene Ausbildungsplatz des "Veranstaltungskaufmanns im dualen System". Seit Februar bildet die BallinStadt im Rahmen des Studiums der Internationalen Berufsakademie Hamburg im Bereich BWL mit der Fachrichtung Event-, Messe- und Kongressmanagement aus. Mit durchschnittlich zwei bis drei Veranstaltungen pro Woche hat sich die BallinStadt als Eventlocation etabliert. Außer Verwaltungstätigkeiten wird die Hauptaufgabe des Auszubildenden bei der Organisation von Veranstaltungen und Events liegen. "Von der privaten Familienfeier bis hin zum mehrtätigen Firmenevent - bei uns ist alles dabei", sagt Volker Reimers.

Die BallinStadt - Auswanderermuseum Hamburg - erzählt die Geschichte von über fünf Millionen Menschen, die zwischen 1850 und 1934 über den Hamburger Hafen in die Neue Welt auswanderten. Am historischen Standort der Auswandererhallen, die 1901 von Albert Ballin (damaliger Generaldirektor der HAPAG) errichtet und bis 1907 erweitert wurden, umfasst die Auswandererwelt BallinStadt drei originalgetreu rekonstruierte Wohn- und Schlafpavillons. Hier können die Besucher sämtliche Phasen der Emigration nacherleben: vom Aufbruch und Überfahrt bis zur Ankunft in New York und dem endgültigen Verbleib der Auswanderer.

Die Ausstellung beinhaltet außer Originaldokumenten und Exponaten interaktive Stationen, die es den Besuchern ermöglichen, in die damalige Welt einzutauchen. Ein besonderes Highlight sind die Passagierlisten von 1850 bis 1934. Es ist der weltweit größte Bestand an Passagierlisten von Auswandererschiffen und damit eine einzigartige familienkundliche Quelle.