Der Mann im Fernsehen kommentiert ein Fußballspiel. Ein Spieler jage dem runden Leder nach, erzählt er. Halt, stimmt gar nicht!

Denn Fußbälle, mit denen ihr auch in euren Jugendmannschaften spielt, sind längst nicht mehr aus Leder, sondern aus Kunststoff. Seit 1986 wird auch bei Weltmeisterschaften mit Bällen gekickt, die aus Kunststoff sind.

Vollsynthetisch sagt man, was bedeutet, dass sich die Bälle nicht mehr mit Nässe vollsaugen können. Solch ein Ball darf zwischen 410 und 450 Gramm schwer sein und muss einen Umfang von 60 bis 70 Zentimetern haben. In China sollen die Menschen schon vor Tausenden von Jahren mit Lederbällen gespielt haben, die mit Federn oder Tierhaaren gefüllt waren. Bis in die 60er-Jahre hatten es auch Fußballsuperstars wie Uwe Seeler mit Spielgeräten zu tun, die aus mehreren grob vernähten Lederstreifen bestanden und mit einer Schweinsblase gefüllt waren. Fragt mal eure Väter oder Großväter. Wer von denen früher Fußball gespielt hat, kann euch bestimmt noch erzählen, wie weh es getan hat, den schweren möglicherweise auch noch mit Wasser vollgesogenen Lederball aufs Tor zu köpfen. Das war kein Vergnügen, und mancher hat da Sterne gesehen.

Seit 1970 besteht ein Fußball aus zwölf Fünfecken und 20 Sechsecken, die zusammengesetzt werden. Mathematiker nennen dies einen "abgestumpften Ikosaeder". Und wie die Begriffe Fünf- und Sechsecke schon sagen: Der Ball ist eben nicht (vollständig) rund, wie eine alte Fußball-Weisheit behauptet. Wissenschaftliche Messungen zeigen einen so genannten Rundheitsgrad von 96 bis 99 Prozent. Na, immerhin.