Im Streit um den Ausbau eines kleinen Teils des Schafshagenbergs haben die betroffenen Anwohner jetzt ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht.

Marmstorf. 1050 Unterschriften sind nötig, um den teuren Ausbau zumindest zu stoppen. Die Behörde hat als Reaktion Baumfälltrupps geschickt, um vollende Tatsachen zu schaffen.

Es ist der kleine, etwa 15o Meter lange, unbefestigte Wanderweg Richtung Landschaftsschutzgebiet Appelbüttler Tal, um den es geht. Die Behörde möchte ihn ausbauen. Dafür werden Bäume gefällt und der Sandweg der Umwelthauptstadt mit Beton versiegelt. Kehrmaschinengerecht ist dann die Straße, in der bislang keine Kehrmaschine nötig war.

Der Ausbau dürfte einen anderen Grund haben. Nur nach der Fertigstellung kann die Stadt die Anwohner zur Kasse bitten. Knapp 200 000 Euro der Kosten, die sich auf rund eine halbe Million Euro summieren, sollen sie tragen. Die sechs Anlieger sind komplett dagegen und hatten mit Gesprächen bei der Verwaltung, der Bürgerschaft, bei Politik und Bezirksamtsleiter und zuletzt über den Petitionsausschuss versucht das Vorhaben zu stoppen. Dabei ging es ihnen offenbar nicht einmal um das Geld. "Wir waren ja bereit die Erschließungskosten zu zahlen, ohne dass der Weg zubetoniert wird", sagt Anwohner Gerhard Bruns. Vergeblich. "Wir sind hingehalten worden", dämmert es Bruns. "Die ganzen Gespräche und Ratschläge war nur Hinhaltetaktik." Deshalb geht man jetzt den Weg der Unterschriften. Die, da ist sich auch Anlieger Arnold Ude sicher, wird man sehr schnell zusammen haben.

Sollten 1050 Unterschriften zusammen kommen, müssten die Arbeiten erst einmal eingestellt werden. 3100 Unterschriften sind nötig, um den Ausbau vielleicht ganz zu verhindern. Allerdings ist die Behörde nicht zu einem Rückbau verpflichtet.

Bereits Freitagmorgen rückten die Männer mit den Kettensägen an, um mehrere Bäume zu fällen. Die Unterschriftenliste für das Bürgerbegehren liegen in der Innenstadt bei der Konditorei Eisenschmidt, in Marmstorf bei dem Kiosk mit der Post und bei Edeka in Marmstorf aus.