Zwei Blockheizkraftwerke erzeugen für das innovative Wohnprojekt Warmwasser und Strom

Wilhelmsburg. Das Bauprojekt "Open House" in Wilhelmsburg, eines der Leitprojekte der Internationalen Bauausstellung (IBA), hat ein wichtiges Zwischenziel erreicht: Am Donnerstag feierten die Beteiligten des Projekts - die Stadtentwicklungsgesellschaft steg, die Baugenossenschaft Schanze eG, die Baugemeinschaft Schipperort sowie die Bürger-Solarkraftwerke Rosengarten - Richtfest. Das Projekt entsteht in Kooperation mit der stattbau Hamburg GmbH auf rund 5000 Quadratmetern in der Dierksstraße 1a bis 3 im Wilhelmsburger Gründerzeitquartier Reiherstiegviertel. Der Titel "Open House" steht für die Idee vom nachbarschaftlichen Wohnen.

Das Projekt "Open House" umfasst insgesamt 44 Miet- und Eigentumswohnungen sowie einen Gemeinschaftsraum und bietet so rund 3750 Quadratmeter Wohnfläche. Die künftigen Bewohner - Eigentümer und Mieter - haben sich für den Bau eines Plus-Energiehauses entschieden. Alle Beteiligten haben von Anfang an das Projekt gemeinschaftlich geplant. Die Konzeptidee vom nachbarschaftlichen Miteinander "Open House" setzt sich auch im Inneren der Wohneinheiten fort, die offen sind für die individuellen Bedürfnisse und Vorstellungen der zukünftigen Bewohner.

Das moderne Heizsystem besteht aus zwei Blockheizkraftwerken, die über Kraft-Wärme-Kopplung Warmwasser und Strom erzeugen. Als Brennstoff wird ein hoher Anteil eines Biogases eingesetzt, das besonders umweltfreundlich ist. Das Haus wird durch hohe Dämmung der Wände, Dreifach-Verglasung der Fenster, Ausrichtung nach Süden und durch eine Lüftungsanlage, die mit Wärmerückgewinnung kombiniert ist, Passivhausstandard erreichen.

Innovativ ist der energetische Standard, ein "Passiv-Haus Plus" mit aufgeständerter Photovoltaikanlage, das mehr Primärenergie erzeugt als die Bewohner benötigen werden. Die Überschüsse werden in das Netz eingespeist.

Nach Fertigstellung der Dachfläche wird die Bürger-Solarkraftwerke Rosengarten e.G. eine Photovoltaikanlage auf dem y-förmigen Flachdach des Gebäudes installieren.

Stefan Lübben, Zweiter Vorsitzender der Solargenossenschaft , sagt: "Ich freue mich, dass durch die Photovoltaikanlage dieses moderne Energiekonzept noch verbessert werden kann." Die Genossenschaft hat bereits zwei Anlagen realisiert: in Klecken (Gemeinde Rosengarten) und in Marschacht (Samtgemeinde Elbmarsch). "Das 'Open House' zu bestücken ist für uns eine tolle Chance und in sich schlüssig: Gemeinsames Wohnen, genossenschaftlich organisiert, und auf dem Dach eine von Bürgern finanzierte und genossenschaftlich betriebene Solaranlage. Und alles zusammen ist in der Summe klimaneutral und umweltfreundlich", sagt Lübben.

Es wird die größte Anlage sein, die die Bürger-Solarkraftwerke bislang gebaut haben. Auch diese Anlage wird mit Silizium-Modulen bestückt. Nach wie vor ist es möglich, Mitglied zu werden und sich mit Anteilen à 250 Euro am Bau der Anlage zu beteiligen. Interessierte wenden sich an Dr. Stefan Lübben (Vorstandsmitglied und Pressesprecher der Solargenossenschaft), Telefon: 040/25 76 10 71.

mail@stefan-luebben.de