Voraussichtlich werden viele Eißendorfer bald noch einmal zur Wahlurne gebeten.

Harburg. Denn wie berichtet, hat es am 20. Februar in zwei Wahllokalen im Wahlkreis 17 Logistikpannen gegeben: Dort sind rote und blaue Stimmhefte für Bürgerschaft und Bezirksversammlung für den Wahlkreis 16 ausgegeben worden. Landes- und Bezirkslisten waren von dem Fauxpas nicht betroffen, da sie in beiden Wahlbezirken gleichartig waren.

Die vertauschten Hefte sind den Bürgern offenbar gar nicht aufgefallen, sie machten einfach ihre Kreuze bei Harburger Abgeordneten. In einem der Lokale fiel der folgenreiche Fehler bereits gegen 11 Uhr auf. 92 Eißendorfer hatten um diese Zeit schon ihren Urnengang hinter sich. Anhand der Benachrichtigungskarten, die im Lokal abgehakt wurden, konnten die Wahlhelfer nachvollziehen, um wen es sich dabei handelte. "Mitarbeiter des Bezirksamtes haben sich dann auf den Weg gemacht, um diese Leute zu hause zu erreichen, um sie zu bitten, doch nochmal mit korrekten Bögen zu wählen", berichtet Bezirkswahlleiter Dierk Trispel. 47 Bürger machten erneut ihre Kreuze. Nichtsdestotrotz: "446 Stimmen für die Bürgerschaftswahl waren ungültig, für die Bezirksversammlung waren es 454 Stimmen, die nicht gewertet werden dürfen", sagt Trispel.

Was tun? "Wir mussten erst einmal prüfen, inwieweit diese Stimmen ergebnisrelevant sind, damit wir Einspruch erheben können", so der Wahlleiter und kam zum Ergebnis, dass die Fehlstimmen für die Bürgerschaftskandidaten "das Ergebnis nicht verfälschen. Wohl aber bei der Bezirksversammlungswahl, bei der sich mehr Kandidaten zur Wahl gestellt haben und die Prozentpunkte enger beieinander liegen." Deshalb wird Trispel heute Einspruch gegen die Bezirksversammlungswahl in den beiden Pannen-Lokalen einlegen. "Die Bürgerschaft muss entscheiden, ob und wie nachgewählt wird. Fraglich ist außerdem, ob auch die Nichtwähler erneut angeschrieben werden müssen", so Trispel. Das Endergebnis für die Harburger Bezirksversammlungswahl lässt demnach noch einige Wochen auf sich warten.