Keine Slum-Ecken in Harburg

"Das Ende vom Schweizer Hof", Harburger Rundschau vom 25. Februar

Allmählich platzt mir der Kragen. Als ich im Juni 2010 in der Bürgersprechstunde der Bezirksversammlung wissen wollte, was man gegen die beiden Harburger Schandflecke Harburg Center und das ehemalige Hotel in der Moorstraße zu tun gedenke, bekam ich keine zufriedenstellende Antwort. Ja, man bedaure den Zustand, könne aber nichts machen.

Da werden seit Jahren immer neue Gremien eingerichtet (BID, Stadtteilmanagement und so weiter), um das Stadtbild Harburgs aufzuwerten, Leerstände zu verhindern um die Einkaufsqualität in der Lüneburger Straße zu verbessern, aber gegen die Verwahrlosung der oben genannten Gebäude wird nichts unternommen. Wenn der Harburger Baudezernent Herr Penner sagt, er sehe keinen Handlungsbedarf, so ist das nicht nur ärgerlich, sondern es zeugt auch von einer unglaublichen Ignoranz gegenüber den Interessen der Harburger Bürger.

Wir wollen keine Slum-Ecken in Harburg. Wenn man Kunden vom Phoenix-Center in die Lüneburger Straße locken will, ist es kontraproduktiv, wenn sie an vor sich hin rottenden Gebäuden vorbei müssen. Wozu haben wir eine Rechtsabteilung?

Es muss doch möglich sein, mit Hilfe des Baurechts oder von Hygienevorschriften die verantwortungslosen Eigentümer dazu bringen, der Verwahrlosung ihrer Immobilien entgegen zu wirken. Wenn die verantwortlichen Bezirkspolitiker und Verwaltungsleute immer nur gebetsmühlenartig beteuern "geht nicht, keine Handhabe, wir können nichts machen", kann ich das nicht mehr akzeptieren, und es macht mich nur noch wütend.

Angesichts der neuen Machtverhältnisse in der Bezirksversammlung bleibt zu hoffen, dass sich etwas ändert. Im Bezirkswahlprogramm der SPD heißt es: "Damit Harburg in Zukunft lebendig und l(i)ebenswert ist, wollen wir ... dem Niedergang der Harburger Innenstadt nicht länger tatenlos zusehen." Bleibt abzuwarten, ob sie ihr Versprechen einlöst!

Helga Gerecke, 21079 Hamburg

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