Wenn wir sagen “Das ist kein Pappenstiel“, dann meinen wir, dass etwas von Bedeutung ist; dass etwas einen Wert hat.

Das Wort Pappenstiel bezeichnet nämlich eine Kleinigkeit oder etwas Wertloses. Pappenstiel ist eine Verkürzung des Wortes Pappenblumenstiel.

Und die Pappenblume (das kommt vom niederdeutschen Wort Papenblome), auch Pfaffenblume, kennen wir alle viel besser unter dem Namen Löwenzahn. Oder auch Pusteblume. Der Löwenzahn galt einst als wenig wertvoll, weil seine Samenkrone leicht im Wind verweht und es die Pflanze gerade deshalb in unseren Breiten zuhauf an allen Ecken gibt. Und das, ohne dass es besonderer Pflege bedürfte: Sie verbreitet sich wie Unkraut.

Mit den Pappenheimern ist es eine ganz andere Sache. Sagen Eltern oder Lehrer, sie würden ihre Pappenheimer kennen, meinen sie heutzutage, dass sie genau wissen, was (von ihren Schlingeln) zu erwarten sei. Insofern hat die Verwendung des Ausspruchs inzwischen etwas Abwertendes angenommen, zumindest etwas Ironisches an sich.

Früher jedoch soll das ganz anders gewesen sein. Da soll Pappenheimer geradezu eine Ehrenbezeichnung gewesen sein, und das hat mit dem Dichterfürsten Friedrich Schiller zu tun.

Popularität erlangte die Bezeichnung jedenfalls durch Schiller in seinem Drama "Wallensteins Tod". Dort lässt Friedrich Schiller den Feldherrn Wallenstein nämlich sagen: "Daran erkenn' ich meine Pappenheimer." Und er sagt dies einer Abordnung der Pappenheimer Reitertruppe.

Einer dieser Pappenheimer zu sein, stand damals also eher für Eigenschaften wie unbedingten Mut, Treue und Tapferkeit. Von wegen abwertend oder ironisch.