Stämme und Kronen versperren für fünf neue Häuser den freien Blick nach Süden

Weihe. Auf dem Gelände des ehemaligen Schullandheimes Weihe werden auf einem Hektar Fläche Bäume gefällt - zum Ärger der Anwohner. Daniel Brandes aus Weihe beschwert sich. "Da geschieht zurzeit Unfassbares. Ein schönes Gelände mit alten Bäumen, zum Teil mit einem Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern, wird gerodet" sagt Brandes und ärgert sich darüber, dass dies ohne Ankündigung passiert. Einige Anwohner haben sich bereits beim stellvertretenden Gemeindedirektor von Hanstedt, Horst-Eltert Stödter, im Hanstedter Rathaus über den Vorgang beschwert.

Stödter zum Hamburger Abendblatt: "Das mag den Menschen vor Ort vielleicht merkwürdig vorkommen, der Vorgang ist aber rechtlich völlig abgesichert. Der Eigentümer des Grundstücks hat die Genehmigung zur Waldumwandlung."

Gekauft hat das Grundstück mit dem ehemaligen Landschulheim Weihe die Firma Steffen Schmidt Garten- und Landschaftsbau Seevetal. Hier sollen fünf Einfamilienhäuser gebaut werden. Und die Bäume stören zum Teil den freien Blick auf der Südseite. In seiner Bauvoranfrage an den Landkreis Harburg hatte der Unternehmer, der auch im Immobiliengeschäft tätig ist, neun bis zehn Häuser geplant.

Allerdings hat der Landkreis angekündigt, höchsten fünf Neubauten auf dem rund 2,6 Hektar großen Grundstück genehmigen zu wollen. Der Investor wollte diese Entscheidung des Landkreises vor dem Verwaltungsgericht in Lüneburg kippen. Die Verwaltungsrichter aber bestätigten die Auffassung der Kreisverwaltung.

Und auch das ehemalige Schullandheim, das früher einmal dem Landkreis Harburg gehörte, darf abgerissen werden. Stödter: "Der neue Inhaber kann das Gebäude ohne Genehmigung abreißen lassen. Laut Gesetz bedarf es erst einer Abrissgenehmigung erst ab einer Gebäudehöhe von 22 Metern. Und da liegt das Schullandheim deutlich drunter."