Michael Hakverdi, Jan-Hinrich Fock, Carola Veit und Heiko Hecht sind in der Bürgerschaft

Wilhelmsburg/Finkenwerder/Rothenburgsort. Drei Politiker aus dem Hamburger Süden aus dem Wahlkreis 2 und eine Politikerin mit Wirkungsstätte in Rothenburgsort werden in die Hamburgische Bürgerschaft als Abgeordnete einziehen. Es sind Metin Hakverdi, 41, (SPD) - der einzige Wilhelmsburger -, voraussichtlich Jan-Hinrich Fock, 64, (SPD) und Heiko Hecht, 33, (CDU) - beide aus Finkenwerder - sowie die Sozialpolitikerin Carola Veit, 37, (SPD) aus den Vier- und Marschlanden (Spadenland), die ihr Abgeordnetenbüro in Rothenburgsort hat und dort Distriktvorsitzende ist.

Damit ist der Hamburger Süden im Wahlkreis 2 (Billstedt-Rothenburgsort-Veddel-Wilhelmsburg-Finkenwerder) künftig weiterhin mit drei Politikern in der Bürgerschaft vertreten: Hakverdi saß drei Jahre im Parlament, Hecht sieben. Jan-Hinrich Fock ist ein Politik-Urgestein aus der Bezirksversammlung Mitte und dürfte der dritte Südhamburger in der Bürgerschaft werden, da die SPD im Wahlkreis 2 drei Abgeordnete stellen dürfte: außer Hakverdi und Fock auch noch Philipp Kühn aus Billstedt.

Der Billstedter Philipp Kühn kam nach den vorläufigen Ergebnissen auf 19,7 Prozent der Wahlkreisstimmen, der Wilhelmsburger Metin Hakverdi auf 15,8 Prozent, der Finkenwerder Heiko Hecht auf 10,7 Prozent und der Finkenwerder Jan-Hinrich Fock auf 7,9 Prozent. Sehr wahrscheinlich wird im Wahlkreis 2 auch noch der Billstedter Mehmet Yildiz von der Linken in die Bürgerschaft einziehen - er könnte aber noch vom Billstedter Gözay Murat (GAL) überflügelt werden.

Der Rechtsanwalt Metin Hakverdi lebt seit seiner Geburt in Wilhelmsburg; er ist ledig. "Die schrittweise Senkung der Kita-Gebühren, der kostenlose Fünf-Stunden-Platz samt Mittagessen und die Abschaffung der Studiengebühren sind gerade für Wilhelmsburger sehr gute Nachrichten", sagte der Sohn einer Deutschen und eines Türken. Der kürzlich von SPD-Vorderen in Frage gestellte Umzug der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt nach Wilhelmsburg, so Hakverdi, sei wegen des Baufortschritts "nicht mehr zu stoppen". Sollte eine Hafenquerspange geplant werden, "dann bitte nicht durch Wilhelmsburger Wohngebiete".

Der Rechtsanwalt Heiko Hecht, gebürtiger Finkenwerder, war mit seinen 10,7 Prozent "sehr zufrieden bei den katastrophalen Rahmenbedingungen". "Ich werde mich künftig als Stadtteilabgeordneter in der Opposition für die Interessen der Bürger Finkenwerders, Wilhelmsburgs und Billstedts einsetzen. Wir werden Fundamentalopposition betreiben und schauen, ob die SPD ihre Wahlversprechen einhalten wird." Voraussichtlich zweiter Abgeordneter aus Finkenwerder ist der Gewerbeschullehrer Jan-Hinrich Fock von der G 17 in Wilhelmsburg. Die Muttersprache des gebürtigen Finkenwerders ist Plattdeutsch, Hochdeutsch hat er in der Schule gelernt. Seit 1974 sitzt Fock für die SPD in der Bezirksversammlung Mitte. Auch er will den Verkehr in Finkenwerder mit dem Bau der Ortsumgehung beruhigen. "Sehr wichtig ist auch der Bau von 450 Wohneinheiten im Baugebiet Finkenwerder 32, leider kommt die Behörde nicht zu Potte."

Carola Veit zieht über Platz 12 der Landesliste für die SPD in die Bürgerschaft ein. In Billstedt geboren machte sie ihr Abitur am Gymnasium Billstedt. Nach einer Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin absolvierte das Jurastudium an der Uni Hamburg mit dem Zweites Staatsexamen. Sie hat zwei Kinder: Paul Sebastian, 9, und Marie Helene, 5.

"Meine beiden Kinder haben mich verändert und meinem Denken und Handeln zum Teil eine ganz andere Richtung gegeben", schreibt Carola Veit auf ihrer Homepage. "Wer keine Familie und keine Kinder hat, versäumt einen ganz wesentlichen Teil seines Lebens - davon bin ich überzeugt."

Die engagierte Sozialpolitikerin will sich in Rothenburgsort für massiven Wohnungsbau einsetzen - am ehemaligen Huckepackbahnhof, am Haken und am Alten Zollamt. Sorge macht Veit, dass nur 29 Prozent der Rothenburgsorter zur Wahl gegangen sind.