Wer bei frostigem Wetter durch die Wälder streift, der kann bizarre weiße Gebilde zwischen den Bäumen entdecken, die die Fantasie anregen.

Dabei handelt es sich aber nicht um die grauen Bärte von Trollen oder um das silberne Haar alter Hexen, sondern um ein seltenes Naturphänomen: Das "Haareis", auch "Eiswolle" genannt.

In den letzten Tagen meldete sich der Winter mit sinkenden Temperaturen zurück. Bei dieser Witterung könnt ihr mit großem Glück im Wald die grazile Schönheit, das "Haareis" am Holz bewundern. Aber man muss schon genau hinausschauen, um es zu entdecken. Erst aus der Nähe beobachtet wird klar, dass gefrorene Eisnadeln zum Beispiel einen Buchenast wie ein Angora-Pulli mit weißer "Eiswolle" - schmücken.

Das Phänomen "Haareis" kommt nur an totem Laubholz vor. Es entsteht bei geringem Frost und nur solange die Feuchtigkeit im Holz noch nicht gefroren ist. Die aus dem Holz austretende Feuchtigkeit gefriert zu lockigen Eiskristallen. Leider bleibt immer weniger Holz im Wald liegen. Die steigende wirtschaftliche Bedeutung des Holzes führt dazu, dass unsere Wälder "leer geräumt" werden. So bleibt kaum Totholz und das "Haareis" wird seltener.