Harburger sind für den Urnengang an diesem Sonntag gut gerüstet

Harburg. Kurz vor der Wahl an diesem Sonntag machen sich die Harburger für das Ankreuzen fit, denn dieses Mal ist der Wähler in besonderer Weise gefordert. Immerhin 20 Kreuze darf er insgesamt machen - jeweils fünf für die Parteien der Bürgerschaft, für die entsprechenden Direktkandidaten, für die Parteien der Bezirksversammlung und für deren einzelne Kandidaten.

112 663 Menschen dürfen in Harburg wählen - 10 000 Harburger haben - wie berichtet - bereits per Briefwahl ihre Stimmen abgegeben. Eine davon ist Dr. Jasmin Rödder, 36, die wir auf dem Harburger Wochenmarkt trafen. Probleme beim Ankreuzen habe sie nicht gehabt. "Nur mein Mann wusste erst nicht so genau, wie er die Kreuze setzen soll. Er hatte schon gewählt, bevor er die Musterunterlagen bekommen hat", sagte die zweifache Mutter, die vor sieben Jahren von Nordrhein-Westfalen nach Harburg gekommen ist.

Sven Rutkowski, 24, ist gerade von Harburg nach Heimfeld gezogen. Die Wahlunterlagen hat er noch nicht erhalten. "Hoffentlich kommen die noch rechtzeitig an", sagte der Student. Wählen wolle er "auf jeden Fall".

Auch Jonny Bergeest wird am Sonntag seine Kreuze machen. "Wenn man einigermaßen fit im Kopf ist, dann kann man das auch!", sagte der 87-Jährige. Der rüstige Rentner aus Harburg hat sich bereits mit den Wahlunterlagen beschäftigt und ist gut damit zurecht gekommen.

Natalia Reinkens hat die Wahlunterlagen bekommen, wählen gehen will sie trotzdem nicht. Es wäre die erste Wahl der 18-Jährigen. Sie fühlt sich dafür aber nicht informiert genug. "Ich wohne erst seit sieben Monaten in Deutschland", sagte die gebürtige Bolivianerin. Dabei sei die Wahl auch in ihrer Schule schon Thema gewesen.

So bleibt zu hoffen, dass ganz viele Harburger am Sonntag ihr kostbares Stimmrecht wahrnehmen, unbeirrt von den vielen Auswahlmöglichkeiten. Mit Hilfe der Musterunterlagen können sich die Wahlberechtigten vorbereiten. Hat man sich einmal damit beschäftigt, ist das Ankreuzprinzip verständlich: Fünf Stimmen pro Wahlheft, mehr muss nicht beachtet werden! Von einer Wahl nur für Fortgeschrittene kann also nicht die Rede sein.