Wer langsam ist, hat mehr von der Zeit. Und ein echtes Luxusgefühl.

Nicht der Zeit hinterher rennen, sie auch nicht vertreiben, das ist einfach schön. Eine kluge Frau sagte mir, dass sie niemals hetzen würde, denn nichts würde dadurch schneller gelingen oder gar besser.

Versuchen wir es doch mal. Und stellen sofort fest, welch große Herausforderung allein das Bei-der-Sache-bleiben darstellt. Nicht an morgen denken, nicht mal an die Kartoffeln, die doch noch aufgesetzt werden müssen, damit um acht alles fertig ist. Konzentriert bleiben. Wer das beherrscht, fährt automatisch einen Gang runter, wird irgendwann herrlich unbesorgt sein ob der Dinge, die noch zu erledigen sind.

Aktionismus tut ja nur so. Als hätte man viel um die Ohren. Enge Termine. Keine Zeit. Viele Dauerrenner wollen ihrer Umgebung zeigen, dass sie gefragt, am Ball und unentbehrlich sind. Dabei gibt es doch nun schon seit Jahren diesen plakativen Begriff von der Work-Life-Balance. Also der Ausgewogenheit von viel tun und genau so viel für sich tun. Wellness und Arbeit in harmonischer Eintracht. Dafür fängt an zu sorgen, wer einen Schritt langsamer geht, die Sinne dabei schärft und einfach mal sein Gefühl fühlt.

Leicht gesagt, murmeln die Zweifler vor sich hin. Recht haben sie, aber ausprobieren kann man es ja trotzdem mal. Sich auf die gefühlte Ruhe vor dem Sturm einlassen. Und den Sturm danach, den mal so richtig ungestresst auskosten. Könnte ja sogar Spaß machen, wenn es dann wieder hektisch wird.