Stiftung Naturschutzpark rechnet mit rund 2000 Nachwuchs-Heidschnucken. Zehn Prozent gehen in die Zucht

Deimern. Von allen Seiten macht es "Mäh" im Schafstall in Deimern-Grasengrund. Hier zwischen Bispingen und Soltau ist eine der sechs Heidschnuckenherden der Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide zu Hause.

Jetzt ist Nachwuchszeit, rund 400 Lämmer sind in den vergangenen Tagen bereits geboren worden, täglich kommen neue dazu. Die ersten Lebenswochen verbringen die kleinen Schnucken mit ihren Müttern im schützenden warmen Stall.

Für Schäfer Matthias Koch bedeutet das viel Arbeit und kurze Nächte. Er prüft, ob alle Geburten ohne Komplikationen verlaufen und verpasst den kleinen Lämmern gleich die obligatorischen Ohrmarken, die Aufschluss über die Herkunft der Tiere geben.

Mit rund 2000 neugeborenen Heidschnuckenlämmern bis April rechnet Andreas Truckenbrodt, der als Fachbereichsleiter der Stiftung Naturschutzpark der Chef der Schäfer ist. Die Zahl liegt im Durchschnitt der vergangenen Jahre, 2011 ist damit ein ganz normales Heidschnuckenjahr. Doch überleben werden das Jahr nur die wenigsten der süßen Lämmer. 20 bis 30 Prozent von ihnen bleiben künftig in den Herden, um diese zu verjüngen, rund zehn Prozent werden als Zuchttiere verkauft, der Rest wird im Sommer geschlachtet und zu Heidschnuckenbraten, Ragout oder Wurst verarbeitet.

Doch zunächst dürfen sich Heidebesucher auf das idyllische Bild der munter über die Heide hüpfenden Lämmchen freuen, die rund sechs bis acht Wochen nach der Geburt den Stall verlassen und sich gemeinsam mit ihren Muttertieren den Herden anschließen.