Für die 19 Freiwilligen Feuerwehren aus Harburg, Wilhelmsburg und den Süderelbebereich war 2010 quantitativ ein ereignisreiches Jahr. 1126 Mal wurden sie alarmiert.

Harburg. FDas ist ein Anstieg von knapp acht Prozent zum Vorjahr. Vor allem Wehren wie Kirchdorf und Eißendorf verzeichneten einen starken Sprung. So wurde Eißendorf zu 148 Einsätzen gerufen. Das sind 55 Einsätze mehr als 2009.

"Wir haben im letzten Jahr ein Versorgungsfahrzeug dazu bekommen", sagt Wehrführer Dionys Deutsch. Das wird eingesetzt, wenn bei längeren Einsätzen Feuerwehrleute verpflegt werden müssen. Etwa 20 Einsätze gehen laut Deutsch allein auf das Konto dieser neuen Aufgabe.

Ähnlich sieht es bei der FF Kirchdorf aus. Dort stieg die Zahl der Einsätze von 119 in 2009 auf 149 im vergangenen Jahr. "Das war ein Jahr, das leicht über dem Schnitt lag", sagt Wehrführer Jürgen Thiele. 2009 sei eher unterdurchschnittlich gewesen. So hatte die FF Kirchdorf 2008 immerhin 135 Einsätze. Auffallend: Auch die FF Wilhelmsburg verzeichnete einen Sprung von 52 auf 68 Einsätze. Auch hier ist der Anstieg fast ausschließlich auf die Zunahme bei den Alarmierungen wegen Feuer zurückzuführen. Eine mögliche Erklärung ist auch eine Strukturuntersuchung bei der Berufsfeuerwehr, die 2009 noch möglicherweise für Einsätze alarmiert wurde, die sonst der FF überlassen wurden. So konnte die Berufsfeuerwehr bessere Zahlen vorlegen.

In Neuenfelde Süd, mit 182 Einsätzen die am stärksten belastete Wehr, blieben die Einsatzzahlen nahezu konstant. 2009 war sie 183 Mal alarmiert worden. Die Mitglieder der Wehr Neuenfelde werden auch zur Erstversorgung bei Verletzungen oder Erkrankungen hinzu gezogen. Die ganz überwiegende Masse, 171 Einsätze, fielen auf diesen Bereich. "Die Freiwilligen Feuerwehren sind eine feste Größe und unentbehrlich", sagt auch Innensenator Heino Vahldieck (CDU). "Gerade an den Randbereichen sind sie wichtig, um die hohen Ansprüche im Rettungsdienst aufrecht zu erhalten."

Dafür soll auch etwas getan werden. Die FF Harburg soll demnächst ein neues Feuerwehrhaus erhalten. Ob das noch in Vahldiecks Hand liegt, ist fraglich. Als CDU-Senator hat er wenig Aussichten nach der Wahl im Amt zu bleiben. Sorgen werden sich die Feuerwehrleute, glaubt man den Ankündigungen von SPD-Innenexperte Andreas Dressel, nicht machen müssen. "Unser Ziel ist es beispielsweise, bei den Förderkonzepten zur energetischen Gebäudesanierung ein festes Segment für die Feuerwehrhäuser auszuweisen, damit ein größeres Kontingent an Häusern pro Jahr saniert werden kann", kündigt der Politiker an.