Die Musikgemeinde Harburg präsentiert im Helms-Saal wieder ihre Reihe “Neue Musik“.

Harburg. Diesmal war ein Kammerkonzert zu hören, das dominiert wurde von Werken mit Schlagzeug. So trug Johannes Fischer Professor für Schlagzeug der Musikhochschule Lübeck nicht nur selbst ein witziges Stück des griechischen Komponisten George Aperghis auf einer Vasentrommel vor, in dem er mit seinem Instrument gewissermaßen in Form eines Sprechgesangs ein Zwiegespräch führte. Dabei wurde wie auch bei den übrigen Stücken deutlich, dass Musik nicht nur zum Konsumieren taugt, sondern in der Neuen Musik auch der Kommunikation und Interaktion.

Diese Art von Musik stellte erneut die ästhetischen Fragen über Wesen und Zweck der Musik zur Debatte. Werden doch dabei Stilmittel wie Harmonik, Melodik, Rhythmik, Dynamik, Form und Besetzung in neuer Weise eingesetzt. Wie auch bei dem von Johannes Fischer komponierten "high wire choreography" für vier Schlagzeuger, zu der er Studenten seiner Klasse mitgebracht hatte. Die Zuhörer waren erstaunt, welche "Alltagsgegenstände" man dabei einsetzen kann: Bretter und Latten, Säcke mit unterschiedlicher Füllung, ungleich gefüllte Flaschen, ja sogar Rohrstöcke und vier Bleche.

Als eher meditativ erwies sich die von Heiko Maschmann vorgetragene Fassung für Kontrabass Solo der "7 Lieder der Tage" von K.-H. Stockhausen. Sehr ungewöhnlich vor allem auch in der Besetzung am Schluss des Abends das Stück des jungen 30-jährigen, selbst dirigierenden Komponisten Patrick Pföß "d (e) wa" für Alt (Christine Mittermayr) , Harfe (Anna Viechtl), Bassklarinette (Sebastian Borsch) und Schlagzeug (Claudio von Hassel, der auch durch den Abend führte).

Am Schluss etwas zögerlicher Beifall.