Schulausschuss berät über Antrag aus der Elbmarsch

Winsen. Das neue Schulstrukturgesetz ist in der parlamentarischen Beratung in Hannover. Wie berichtet, will das Land Niedersachsen für Kommunen die gesetzliche Möglichkeit schaffen, Haupt- und Realschulen zu Oberschulen mit gymnasialem Zweig zusammen zu führen. Schon jetzt haben einige Kommunen im Landkreis Harburg ernsthaftes Interesse an der neuen Schulform angemeldet. Dem Kreisschulausschuss liegt bereits in seiner nächsten öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 16. Februar, ein fraktionsübergreifender Antrag aus der Elbmarsch zur Einrichtung einer Oberschule vor.

Auch die CDU in der Samtgemeinde Hollenstedt will sich für eine Oberschule einsetzen. CDU-Fraktionschef Manfred Cohrs: "Wir begrüßen die Gesetzesinitiative der Landesregierung als geeignete Maßnahme zur Überwindung der strukturellen Schwächen der Hauptschule und zur Sicherung und Stärkung der Schulstandorte im ländlichen Raum." Vom Landkreis Harburg, dem zuständigen Schulträger der neuen Oberschulen, fordert die Hollenstedter CDU, zeitnah die Eltern zu befragen, ob sie ihre Kinder auf eine Oberschule schicken würden. Die Abklärung des Bedarfs ist eine der Voraussetzungen für die neue Schulform. Cohrs: "Dabei ist auch zu prüfen, ob die Einrichtung eines gymnasialen Zweigs im Sekundarbereich I an der Estetalschule sinnvoll und möglich ist, ohne den Bestand bestehender Gymnasien zu gefährden." Auf die politische Unterstützung im Kreistag bei dieser Hollenstedter Forderung kann Cohrs, Mitglied der CDU-Fraktion des Kreistages rechnen. Denn auch die Kreis-CDU hat bereits angekündigt, das Thema Oberschule im Landkreis vorantreiben zu wollen.

Für die Jesteburger Schulinitiative wäre die Oberschule mit gymnasialem Zweig eine Alternative zu der selbst konzipierten "Schule für Alle", der das Land eine eindeutige Absage erklärt hatte (das Abendblatt berichtete). Die Jesteburger Politik fordert seit Jahren eine weiter führende Schule für die Samtgemeinde. Und auch die Hanstedter wollen schon jetzt auf den Zug "Oberschule" aufspringen. Der Hanstedter CDU-Ortsverband hat eine Informationsveranstaltung "Die neue Oberschule: ein Modell für Hanstedt?" im Alten Geidenhof organisiert. Als Referenten für den Abend am Montag, 14. Februar, konnte die Hanstedter CDU den Staatssekretär im Niedersächsischen Kultusministerium, Dr. Stefan Porwol, gewinnen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.

Das geplante neue Schulmodell sorgt im Landkreis Harburg aber nicht nur für Aufbruchstimmung. Aus den Reihen der Grünen-Fraktion wurde die Kritik geäußert, das Land starte mit seiner Oberschule lediglich ein neues Schulmodell, um die gerade erst vom Verbot befreite Integrierte Gesamtschule wieder auszubremsen.