“Also - back to the roots!“

Mit diesem Satz betrat mein Zahnarzt neulich grinsend den Behandlungsraum. Anlass meines Besuchs war glücklicherweise keine Wurzelbehandlung, sondern "nur" Zahnhalskaries. Reicht ja wohl!

Der schwarze Humor des Zahnklempners überraschte mich an dieser Stelle schon längst nicht mehr. Seit meinem Umzug nach Hamburg lerne ich, dass Zahnarztbesuche -übrigens völlig unabhängig vom Befund- nicht zwingend mit beklemmender Dramatik einhergehen müssen; entdeckten wir bei meinem ersten Besuch auf der Röntgenaufnahme des Kiefers doch ganze Rudel von größeren und kleineren Löchern, war die Reaktion von Onkel Doktor diese: "Achja, das sah bei mir in Ihrem Alter noch viel schlimmer aus." Na dann.

In den darauf folgenden Sitzungen ließ ich mich immer wieder von der vorherrschenden Heiterkeit anstecken; sei es das fröhlich zur Begrüßung posaunte "Na, welchen (Zahn) machen wir denn heute?" oder die in arbeitseifriger Vorfreude getätigte Munderkundung, begleitet von Aussagen wie "Oh, hier geht's aber ab! Der Vierer distal, das ist aber Komposit" . Soso.

Und wenn ich dann noch während der teils recht langwierigen Behandlungen (es war eben leider nicht immer alles "nur Komposit"...) detaillierte Urlaubsgeschichten erfuhr, vom Trampen in Schottland, von offenen Füßen beim Wandern. Ja dann fragte ich mich tatsächlich gelegentlich: Wieso hat die Menschheit eigentlich einen solchen Horror vorm Zahnarzt? Einfach den Richtigen aussuchen und - genießen!