Katholische Bonifatius-Schule ist erneut als “Starke Schule“ ausgezeichnet worden

Wilhelmsburg. Über einen beachtlichen Erfolg darf sich die Katholische Bonifatiusschule im südlichen Wilhelmsburger Reiherstiegviertel freuen: Zum dritten Mal in Folge ist die Schule als "Starke Schule" ausgezeichnet worden.

Mit diesem Titel zeichnen die gemeinnützige Hertie-Stifung, die Bundesagentur für Arbeit, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und die Deutsche Bank Stiftung "Deutschlands beste Schulen aus, die zur Ausbildungsreife führen".

Die Bonifatiusschule erreichte hinter der Stadtteilschule am Hafen (St. Pauli) und der Stadtteilschule Lohbrügge den dritten Platz, nachdem es 2009 und 2007 (damals noch unter dem Titel "Deutscher Hauptschulpreis") sogar zweite Plätze gegeben hatte. In diesem Jahr hatten bundesweit über 600 Schulen am Wettbewerb "Starke Schule" teilgenommen. "Die Hamburger Landessiegerschulen zeigen beispielhaft, wie eine zielgerichtete Berufsorientierung, die Stärkung der Ausbildungsreife und der Übergang von der Schule in den Beruf gelingen kann", sagte Hamburgs Zweiter Bürgermeister und Bildungssenator Dietrich Wersich beim Festakt im Hamburger Rathaus.

Die Jury des Schulwettbewerbs ehrte die Bonifatiusschule mit dem dritten Preis und 2000 Euro. In der Begründung heißt es: Die Schule zeichne sich durch ein besonders positives Schulklima aus. Die Lehrer legten großen Wert auf Gemeinschaftssinn und gutes Sozialverhalten. Kooperative Lernformen, Teamwork und fächerübergreifender Unterricht förderten die Eigenständigkeit der Schüler und die Entwicklung ihrer Kompetenzen.

"Die Auszeichnung bestärkt uns in unserem Engagement, unseren Schülern den bestmöglichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen", sagte Schulleiter Erhard Porten. "Unsere Schule arbeitet mit modernen Lernkonzepten unter dem Leitspruch 'Wertvolles Lernen'. Es ist uns wichtig, auf Basis christlicher Werte jeden einzelnen Schüler als Persönlichkeit anzunehmen."

Gerade vor dem Hintergrund des "nach wie vor problembehafteten Stadtteils Wilhelmsburg", so Porten, sei es Ziel der Schule, den Kindern ein "positives Leistungsdenken" mit auf den Weg zu geben.

An der "Boni", wie die Bonifatiusschule im Stadtteil liebevoll genannt wird, unterrichten 40 Lehrer 670 Schüler; die angeschlossene Kita St. Bonifatius besuchen 160 Kinder. Über 30 Nationalitäten sind auf der Schule vertreten, auch türkischstämmige Kinder.

Seit diesem Schuljahr ist die "Boni" eine Stadtteilschule die mit den Katholischen Schulen Harburg und Neugraben sowie dem Harburger Niels-Stensen-Gymnasium kooperiert. Mittlerweile pauken die ersten "Boni"-Schüler am Niels-Stensen-Gymnasium für das Abitur; Sport und Kunst gibt es weiterhin in Wilhelmsburg. Der Wirtschafsverein für den Hamburger Süden hat eine Patenschaft für die Bonifatiusschule übernommen.

Auch die "Boni"-Klasse 9 b von Klassenlehrerin Tina Looser hat schon drei Berufspraktika absolviert. Manche Schüler streben das Abitur an, manche haben schon konkrete Vorstellungen, in welchen Berufen sie später mal arbeiten wollen: So will Milena, 14, die Polizeilaufbahn einschlagen - wie auch Thomas, 14, und Marcel, 14. Jessica, 14, will Anwältin werden, Cindy, 15, Einzelhandelskauffrau bei C&A. Ruben, 14, medizinischer Fachangestellter, Josipa, 15, Immobilienmaklerin, Jeanette, 14, Dolmetscherin und Tara, 15, Tierarzthelferin. Aus einer 10. "Boni"-Klasse haben von 22 Schülern schon acht einen Ausbildungsplatz in der Tasche, aus der anderen 10. Klasse schon drei von 17.

Und was macht nun den Geist ihrer Schule aus? "Die Lehrer kümmern sich nicht nur um die schulischen Belange, sondern interessieren sich auch dafür, wie es uns privat geht", sagt Thomas. "Wenn es in der Familie mal Probleme gibt, setzten sie sich auch mit unseren Eltern zusammen und finden eine Lösung. Unsere Klasse hat sich in den Jahren zusammengeschweißt", sagt Josipa. "Jeder versteht sich hier mit jedem und kann mit jedem zusammenarbeiten."